Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Fernando Alonso: «2021 schaue ich die Tour de France»

Von Vanessa Georgoulas
Geduldsprobe für Fernando Alonso: Nicht nur die Zuschauer langweilten sich während des 3. Trainings

Geduldsprobe für Fernando Alonso: Nicht nur die Zuschauer langweilten sich während des 3. Trainings

Formel-1-Urgestein Fernando Alonso erlaubte sich nach dem Hockenheim-Qualifying einen Spruch – und wunderte sich hinterher über die Schlagzeilen. Der Asturier nimmt den 11. WM-Lauf vom 11. Startplatz in Angriff.

Dass Fernando Alonso im Abschlusstraining auf dem Hockenheimring von der Rückversetzung des Red Bull Racing-Stars Daniel Ricciardo und dem frühen Aus des Weltmeisters Lewis Hamilton profitierte, minderte seine Freude am elften Startplatz kein bisschen. Der stolze Spanier erklärte nach getaner Arbeit: «Für das Mittelfeld ist das eine Art kleine Pole-Position, deshalb ist der elfte Platz grossartig.»

Vor allem die freie Reifenwahl, die er den Top-10-Startern voraus hat, sei ein wichtiger Vorteil, erklärte der McLaren-Pilot. «Sie müssen ja auf jenen Reifen losfahren, auf denen sie bereits ihre schnellste Q2-Runde gedreht haben, ich darf hingegen auf neuen Reifen ins Rennen gehen. Das ist angesichts der Neigung zur Blasenbildung, die wir am Trainingsfreitag erlebt haben, sehr wichtig.»

Alonso ist denn auch überzeugt: «Wir haben die Chance auf eine Top-10-Platzierung, denn wir starten von einer guten Position und sind bereits am Anfang nahe an den Punkterängen dran, und natürlich sind diese das Ziel» Er weiss: «Das müssen wir nun nutzen.»

Er erwarte einen weiteren engen Mittelfeld-Kampf, betonte der zweifache Champion, und hielt mit Blick auf die Konkurrenz von Haas und Renault fest: «Sie sind etwas zu weit vorn, um einen direkten Kampf zu erwarten, aber wenn wir die richtige Strategie verfolgen, treffen wir uns auf der Piste vielleicht wieder.»

Der 32-fache GP-Sieger, der zu den geübtesten Medienprofis im Fahrerlager gehört, sorgte mit einem Spruch in seiner Presserunde für viele Schlagzeilen. Gefragt nach den jüngsten Plänen der Formel-1-Entscheidungsträger, die Dimensionen der Reifen und Räder zu verändern, winkte er grinsend ab: «Ich weiss nicht, das ist keine grosse Sache. Ich werde 2021 nicht hier sein, deshalb ist mir das egal. Ich werde dann die Tour de France schauen und all das.»

Natürlich sorgte das für mächtig Wirbel im spanischen Blätterwald, denn viele verstanden den Spruch als Rücktrittsankündigung. Alonso stellte schliesslich über Twitter klar: «Für all Schreibtischtäter, die nur 2021 herausgelesen und kopiert haben: Man muss halt dabei sein und den ironischen Unterton und unser Gelächter hören, um das richtig einzuordnen.»

Alonso hat ganz andere Sorgen als die neuen Reifenregeln. Der 36-jährige Asturier betont: «Mir ist es viel wichtiger, dass wir Probleme wie jenes von heute morgen lösen. Wenn es regnet und 50.000 Fans keine Action mitbekommen, weil wir keinen Extra-Reifensatz fürs dritte Training bekommen und die Reifen fürs Qualifying und Rennen sparen müssen, dann ist das viel schlimmer. Es sind 50.000 Zuschauer vor Ort und Millionen von Fans vor den Bildschirmen zuhause, die nicht unterhalten werden. Das müssen wir in den Griff bekommen, bevor wir uns mit den neuen Regeln befassen.»

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