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Motoren-Wirbel um Daniel Ricciardo: Renault erklärt’s

Von Adam Cooper
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

​Ungewöhnliche Vorkommnisse erfordern ungewöhnliche Massnahmen: Der siebenfache GP-Sieger Daniel Ricciardo fährt in Ungarn nicht die gleiche Evo-Stufe wie Max Verstappen. Renault erklärt das.

Daniel Ricciardo und Red Bull Racing heckten einen klugen Plan aus: Lieber fürs Rennwochenende von Hockenheim einen neuen Motor einbauen und dafür eine Strafe hinnehmen als in Ungarn. Denn in Deutschland kann ein Fahrer überholen, auf dem Hungaroring ist das kniffliger. Und weil sich RBR für die Grands Prix von Ungarn und Singapur Siegchancen ausrechnet, war ein neuer Motor am Hungaroring kein Thema. So weit zur Theorie. In der Praxis rollte Ricciardo in Hockenheim wegen Leistungsverlust aus.

Der siebenfache GP-Sieger war zum Rennen in Deutschland mit einer neuen MGU-K gestartet, dazu mit einer neuen Batterie und mit einer frischen Steuereinheit. Was es von Renault nicht gab: einen neuen Verbrennungsmotor, einen neuen Turbolader und eine neue MGU-H. Das wirkt seltsam, wo Ricciardo ohnehin von hinten losfahren musste, die Strafe wäre also nicht schlimmer geworden.

Doch die Renault-Techniker waren der Ansicht, dass in den ersten beiden Motoren (dem Siegertriebwerk von Monaco sowie im Evo-2-Motor, der in Kanada kam) genügend Laufleistung stecken würde, um die Saison bis zu jenem Moment zu strecken, wenn Renault Stufe 3 zünden will. Die Entwicklungsstufe läuft derzeit auf den Prüfständen.

Dieser Einsatzplan muss leider geändert werden. Denn in Hockenheim haben offenbar der zweite Motor und der eingebaute Turbolader Schäden erlitten. Also steckt in seinem Auto auf dem Hungaroring der Siegermotor von Monte Carlo. Als Ergebnis fährt Max Verstappen eine schärfere Motorversion als Ricciardo (Version 2, in Montreal eingeführt).

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul: «Aus damaliger Perspektive machte es Sinn, bei Ricciardo keinen komplett neuen Motor einzubauen. Dann kam der Defekt von Hockenheim. Wir haben das Triebwerk zerlegt und einen Schaden entdeckt, den es so noch nie gegeben hat. Wir sind uns noch nicht ganz sicher, was den Defekt ausgelöst hat.»

«Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Möglichkeiten von Red Bull Racing nicht zu gefährden, um Pole-Positions und Siege mitzureden, wenn es in den letzten Saisonteil geht.»

Max Verstappen kann noch einen Verbrennungsmotor, eine MGU-H und eine Batterie straffrei wechseln. Sein Version-2-Motor hat ungefähr die gleiche Laufleistung wie jener von Ricciardo am Hockenheim-Wochenende.

Renault weiss noch nicht, wann die dritte Motorenstufe rennreif sein wird.

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