Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

McLaren 2019 ohne Alonso: Mit Sainz und Norris

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Carlos Sainz

Fernando Alonso und Carlos Sainz

​Fernando Alonso bestätigt: Er fährt 2019 nicht mehr Formel 1. Nach der ersten Aufregung drängt sich die Frage auf: Wer steigt dann in die McLaren-Renner? Gute Chancen haben Carlos Sainz und Lando Norris.

Als wir Fernando Alonso in eine Ecke drängelten, was seinen McLaren-Vertrag angeht, so antwortete der zweifache Weltmeister – er habe einen Mehrjahresvertrag unterzeichnet. McLaren-Direktor Zak Brown bestätigte dann in Montreal: «Alonso fährt nächstes Jahr einen McLaren.» Klar fiel sofort auf: Von der Formel 1 sprach der Kalifornier nicht, daher konnten seine Worte auch bedeuten, dass Alonso einen Papaya-Renner in der IndyCar-Serie bewegen wird.

Im Frühling wurde klar: Der grosse Aufwärtstrend bei McLaren ist nicht zu erkennen. Red Bull Racing setzt den gleichen Renault-Motor ein wie der englische Traditionsrennstall McLaren. Daniel Ricciardo und Max Verstappen haben damit drei WM-Läufe gewonnen (der Australier in China und Monaco, der Niederländer in Österreich). In der Markenwertung liegt der Renault-Werksrennstall auf WM-Rang 4. McLaren ist nur Siebter. Da kann mir keiner mehr mit dem Argument kommen, dass McLaren wie in den Honda-Jahren zuvor nur unter einem schlechten Triebwerk leide.

Zak Brown war längst klar, dass McLaren-Zugpferd Fernando Alonso nicht ewig weiterfahren würde. Der US-Amerikaner hat stets betont, dass er eine Alternative für Alonso habe. Das stimmt, aber eine Alternative in der Klasse von Alonso hat er bestimmt nicht.

Wer also fährt 2019 McLaren-Renault?

Kandidat Nummer 1 ist jener Mann, der wegen Fernando Alonso überhaupt erst Rennfahrer werden wollte – Carlos Sainz. Durch den Wechsel von Daniel Ricciardo zu Renault hat der Madrilene bei den Franzosen keinen Platz mehr. Auf der Hand läge ein direkter Platztausch mit Ricciardo, so dass Sainz wie früher bei Toro Rosso neben Max Verstappen fahren würde. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko weiss: Das ging nicht ohne Reibereien.

Sollte Red Bull den 23jährigen Sainz nicht zurückholen, wäre Carlos frei für den Weg ins McLaren-Cockpit. Angeblich bietet McLaren dem gegenwärtigen WM-Elften einen Zweijahresvertrag an.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle findet: «Sollte Carlos kein gutes Formel-1-Cockpit finden, wäre das nicht nur lächerlich, es würde mich auch stark verärgern und ein schlechtes Licht auf den Sport werfen.»

Zak Brown hat immer gesagt: «Wir brauchen eine Mischung aus Erfahrung und Jugend. Wir sind in einer Aufbauphase, da kommen zwei junge Piloten nicht in Frage.»

Aber einer schon: Lando Norris hat bei Formel-1-Tests und in der Formel 2 gezeigt, dass er für den nächsten Schritt bereit ist.

Und Stoffel Vandoorne? Mit einer Quali-Bilanz von 0:12 sowie einer Punkteausbeute von 8:44 gegen Fernando Alonso hat der Belgier wenig Eigenwerbung betrieben. Bei McLaren verhärtet sich die Erkenntnis, dass sich Vandoorne nicht so entwickelt, wie sich die Briten das vorgestellt hatten.

Aussenseiter auf einen Posten bei McLaren ist Esteban Ocon: Wenn der neue Team-Besitzer Lawrence Stroll seinen Sohn Lance von Williams in einen Force India holt und gleichzeitig Sergio Pérez bleibt, dann ist für Ocon dort kein Platz mehr. Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist nicht abgeneigt, Ocon in einem rivalisierenden Rennstall weiter reifen zu lassen.

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