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Haas-Junior Santino Ferrucci: IndyCar statt Formel 2

Von Vanessa Georgoulas
Santino Ferrucci kehrt in die IndyCar-Serie zurück

Santino Ferrucci kehrt in die IndyCar-Serie zurück

Haas-Entwicklungspilot Santino Ferrucci, der einen unrühmlichen Formel-2-Abgang hingelegt hat, kehrt in die IndyCar-Serie zurück: Er wird die letzten beiden Saisonläufe für Dale Coyne Racing bestreiten.

Crash mit dem eigenen Teamkollegen sowie Revanche-Foul gegen denselben auf der Auslaufrunde (!), Handy am Steuer, gleich mehrmaliges Nichterscheinen bei den Rennkommissaren – das Formel-2-Strafregister von Santino Ferrucci ist lang. Der Amerikaner, der zum Nachwuchskader des Haas-Teams gehört, hat sich im Vorzimmer der Formel 1 viele Patzer geleistet – und teuer dafür bezahlt.

Die Regelhüter brummten ihm eine Strafe von 66.000 Euro sowie eine Rennsperre für die nächsten vier Meisterschaftsläufe auf, kurz darauf folgte der Rausschmiss aus dem Trident-Team. Der Amerikaner, der sich den folgenschweren Ausraster vor knapp einem Monat in Silverstone geleistet hatte, entschuldigte sich kurz darauf für seine Aktionen, nachdem er sich zunächst noch uneinsichtig gezeigt hatte.

«Ich habe keine Entschuldigung für meine Taten ausser dass ich ein 20-jähriger Italo-Amerikaner bin, der diesen hochemotionalen Sport mit viel Herzblut betreibt», erklärte sich jener Formel-2-Pilot, der das britische Rennwochenende mit dem «Make America Great Again»-Logo des umstrittenen amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf seinem Auto hatte bestreiten wollen. Einen entsprechenden Antrag lehnten die FIA-Verantwortlichen mit Verweis auf das Regelwerk ab, in dem ganz klar festgehalten ist, dass jede politische Werbung im Umfeld des Sports nicht erlaubt ist.

Doch trotz aller Beteuerungen Seitens Ferrucci hatte man bei Trident Racing die Nase voll – zumal der Haas-Entwicklungsfahrer auch einigen finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein soll, wie das Team in einer Mitteilung betonte. «Seit dem Saisonbeginn rechtfertigte der Fahrer die verpassten Zahlungen mit dem Argument, seine Sponsoren hätten ihn angeblich nicht bezahlt. Das wirkt seltsam, denn trotz dieser Probleme hatte Santino Ferrucci die nötigen Mittel, um in Detroit beim IndyCar-Rennwochenende im Juni teilzunehmen. Gleichzeitig hat er seinem Vertrag mit Trident nicht Rechnung getragen», hiess es darin.

Ob Ferrucci die Forderungen mittlerweile beglichen hat, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass der 20-Jährige aus Woodbury (Connecticut) noch in diesem Jahr auf die Rennstrecke zurückkehren wird, und zwar im Rahmen der letzten beiden IndyCar-Läufe in Portland und Sonoma. Dort wird er im nächsten Monat in einem dritten Wagen neben Sébastien Bourdais und Pietro Fittipaldi für Dale Coyne Racing Gas geben, wie das Team bestätigt.

Team-Eigner Dale Coyne schwärmt: «Santino hat in diesem Jahr in Detroit einen beachtlichen Auftritt hingelegt und uns nicht nur mit seinem Können auf der Strecke, sondern auch durch seine Professionalität und Reife ausserhalb des Cockpits überzeugt. Wir haben in den letzten Monaten ausgiebig mit ihm verhandelt und freuen uns sehr, ihn für die letzen beiden Meisterschaftsläufe wieder an Bord begrüssen zu dürfen.»

Auch Ferrucci selbst ist glücklich. Der Nachwuchspilot erklärte: «Ich bin Dale Coyne und jedem einzelnen Teammitglied von Dale Coyne Racing unendlich dankbar für die Chance, mich wieder ans Steuer eines IndyCar-Renners klemmen zu dürfen. Und ich freue mich sehr, meinen langjährigen Sponsor Cly-Del mit an Bord zu holen und sie damit der IndyCar-Welt näher zu bringen.»

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