Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Formel 1: «Sanfte» Kostenkontrolle bereits ab 2019

Von Vanessa Georgoulas
Das Formel-1-Führungstrio: Sean Bratches, Chase Carey und Ross Brawn

Das Formel-1-Führungstrio: Sean Bratches, Chase Carey und Ross Brawn

Ross Brawn, der sich um die technische und sportliche Entwicklung der Formel 1 kümmert, spricht über die Notwendigkeit einer Budget-Obergrenze, die bereits 2019 in einer sanften Form eingeführt werden soll.

Fernando Alonso begründete seine Entscheidung, der Formel 1 nach dieser Saison den Rücken zu kehren, mit der Tatsache, dass die Königsklasse auf der Strecke nicht mehr so viel Action bietet wie in früheren Tagen. Der Champion von 2005 und 2006 schimpfte: «Wir sprechen sehr viel öfter über die Funksprüche und andere Nebensächlichkeiten. Ich denke, es gibt andere Serien, die mehr Spannung auf der Piste bieten, mehr Freude und Spass.»

Die Formel-1-Verantwortlichen von Liberty Media geben dem Spanier Recht. So erklärte etwa Marketingchef Sean Bratches: «Es gibt durchaus die Möglichkeit, die Formel 1 nicht ganz so vorhersehbar zu gestalten. Und ich denke, es ist wichtig, dass wir das auch hinbekommen.» Und der Amerikaner erklärte: «Wir haben auch einen Plan, um dieses Ziel zu erreichen.»

Dieser umfasst nicht nur technische Änderungen, damit die Aerodynamik der GP-Renner dahingehend vereinfacht wird, mit dem echtes Windschattenfahren wieder möglich wird. Sondern auch die Einführung einer Budget-Obergrenze, um die Ressourcen-Unterschiede zwischen den Teams zu verringern. Ross Brawn, der sich als Teil des Liberty-Media-Führungstrios um die technische und sportliche Seite der Formel 1 kümmert, stellt aber gleichzeitig klar: «Wir wollen, dass die grossen Namen weiterhin gross bleiben, wir wollen kein System, das zu einer Situation führt, in der es keine grossen Gegner mehr gibt, die es zu bezwingen gilt. Und zur Zeit sind diese grossen Gegner Ferrari, Red Bull Racing und Mercedes.»

«Trotzdem muss die Lücke zwischen diesen drei Rennställen und dem Rest des Feldes verringert werden, denn sie ist zu gross. Die Formel 1 ist derzeit eine Zweiklassengesellschaft, und das wollen wir abschaffen. Wir wollen die Ressourcen beschränken», betont der Brite gleichzeitig. «Und das betrifft sowohl die ökonomische als auch die technische Seite. Erstere umfasst Bemühungen, eine Kostenkontrolle einzuführen. Wir müssen nur die Situation von Force India anschauen, um zu sehen, wie wichtig das ist. Die finanziellen Anforderungen an die Teams sind langfristig gesehen nicht nachhaltig genug. Deshalb unternehmen wir Schritte, um die Mittel, die ein Team einsetzen darf, zu beschränken.»

Brawn weiss: «Nicht alle Teams werden diese Obergrenze erreichen, aber sie wird helfen, den Unterschied der Team-Ressourcen zu verringern. Derzeit geben die Rennställe wohl zwei Mal so viel aus wie ein Mittelfeldteam. Wenn wird diesen Unterschied auf zehn bis 20 Prozent runterschrauben können, dann haben die Mittelfeldteams auch wieder eine Chance. Die grossen Namen werden weiterhin die Favoriten sein, aber wenn ein kleineres Team ganze Arbeit leistet, hat es zumindest eine Chance.»

«Die gute Nachricht ist, dass wir mit der FIA und den Teams gute Fortschritte in dieser Hinsicht machen», freut sich der frühere Ferrari- und Mercedes-Technikchef. «Derzeit sind wir daran, eine «sanfte» Kostenkontrolle einzuführen, wobei 2019 und 2020 noch Probeläufe darstellen. Ab 2021 soll die Budget-Obergrenze dann fest im Regelwerk verankert sein. Abgesehen von einigen letzten Gesprächen sind wir in dieser Hinsicht schon fast soweit, das abzuschliessen.»

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