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Alex Zanardi: DTM ist spannender als die Formel 1

Von Andreas Reiners
Alex Zanardi

Alex Zanardi

Alex Zanardi absolvierte am Wochenende in Misano als Gaststarter sein DTM-Debüt. Sein Vergleich zwischen Formel 1 und DTM fällt wenig schmeichelhaft aus - für die Königsklasse.

Alex Zanardi wusste es vorher. Er hatte im Vorfeld seines DTM-Gaststarts in Misano die Tourenwagenserie in den höchsten Tönen gelobt. Die Fahrer zum Beispiel: 18 Piloten, von denen oft gesagt wird, dass sie in der Breite besser seien als die in der Formel 1, wo es nach den Top Ten doch ein großes Gefälle gebe.

«Was die Fahrer angeht, ist das Wettbewerbsniveau in der Formel 1 nicht so hoch», sagte dann auch Zanardi. «Denn dort diktiert oft die Wettbewerbsfähigkeit des Fahrzeugs das Renngeschehen. In der DTM ist das Niveau aller Fahrer unglaublich hoch. Es gibt keine Amateure oder Fahrer, die das Auto nicht ans Limit bringen können. Aber darüber hinaus liegt auch die Performance aller Autos richtig eng zusammen, und oft erlebt man, dass das gesamte Feld innerhalb von weniger als einer Sekunde zusammenliegt.»

Aber auch die Serie selbst, das ganze Paket lobte er. Der Welt sagte er: «Meiner Meinung nach ist die DTM derzeit die beste und spannendste Motorsport-Serie der Welt - vor der Formel 1.»

Zanardi: «Wenn du einen Mercedes oder Ferrari fahren darfst, landest du, selbst wenn du deutlich langsamer als dein Teamkollege bist, wahrscheinlich dennoch in den Top Ten. Einfach weil du ein besseres Auto fährst als der Rest. Das ist bei der DTM anders«, sagte Zanardi.

Wie eng es zugeht, bekam der Italiener am vergangenen Wochenende zu spüren, als er als Gaststarter beim siebten Saisonevent mitmischte. Anfangs fuhr er noch hinterher, tat sich schwer, nachdem er als Vorbereitung 300 Testrunden absolviert hatte. Er verbesserte sich bei sehr widrigen und kniffligen Bedingungen aber stetig. Im chaotischen Sonntagsrennen spülte ihn das Regenchaos auf Platz fünf. Ganz klar: Eine Menge Glück.

Aber auch Glück, dass er sich über das Wochenende erarbeitet hat.
Er glaubt: «Die Jungs sind die besten, die man bekommen kann. Setz Edoardo Mortara oder Timo Glock in einen Mercedes, und sie sind auf Anhieb so schnell wie ein Lewis Hamilton. Wer immer diese Jungs bezahlt, weiß das. Ich bin sehr neugierig, was Mercedes nach dem Ausstieg im kommenden Jahr mit den DTM-Fahrern macht», sagte Zanardi, der zwischen 1991 und 1999 insgesamt 41 Rennen in der Formel 1 bestritt. Mercedes steigt nach dieser Saison aus, um sich auf die Formel E zu konzentrieren. Was mit den sechs Fahrern passiert, ist noch offen.

In der DTM machen allerdings auch Mercedes-Fahrer den Titel unter sich aus. In der Gesamtwertung führt Ex-F1-Pilot Paul di Resta (186 Punkte) vor Gary Paffett (177) und Mortara (138).

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