Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mark Webber über Strafe von Bottas: «Lächerlich!»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Pilot Valtteri Bottas zeigte im Belgien-GP eine beachtliche Aufholjagd. Dennoch wurde er bestraft, weil er beim Start einen Crash mit Sergey Sirotkin verursacht hatte. Allerdings bleibt diese Strafe ohne Folge.

Valtteri Bottas erlebte auf dem Circuit de Spa-Francorchamps ein turbulentes Rennen. Der Silberpfeil-Pilot musste vom 17. Startplatz losfahren, weil er mit neuen Motorkomponenten ins Wochenende gestartet war, womit er das straffrei erlaubte Kontingent überschritt. Doch das war nicht die einzige bittere Pille, die er schlucken musste, denn gleich nach dem Start rasierte er sich den Frontflügel an Sergey Sirotkins Williams-Renner ab – und musste die Box ansteuern, um sich eine neue Fahrzeugnase montieren zu lassen.

Bottas fiel auf den zweitletzten Platz zurück und zeigte in der Folge eine Aufholjagd, mit der er sich bis auf den vierten Platz zurückkämpfte. Doch nach dem Zieleinlauf musste er wegen des unliebsamen Zusammentreffens mit dem Russen bei den Rennkommissaren Garry Connelly, Mika Salo, Enzo Spano und Yves Bacquelaine antraben. Diese befanden nach Prüfung aller Fakten, dass der Rennfahrer aus Nastola zu bestrafen sei.

Der Finne kassierte eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, die sich allerdings nicht auf das Rennergebnis auswirkte, weil er die Ziellinie 7,418 sec vor Sergio Pérez gekreuzt hatte. Allerdings gab es für die Kollision mit dem Berufskollegen aus Moskau auch zwei Strafpunkte für den Unfallverursacher, der bereits deren zwei auf seinem Konto hat.

Die Strafe gegen den Mercedes-Fahrer war nicht für alle Experten im Fahrerlager von Belgien nachvollziehbar. So schimpfte etwa der frühere GP-Pilot und heutige Channel-4-Experte Mark Webber: «Beide Autos kamen durch die Kurve, er hat sich einfach nur leicht verschätzt», wunderte sich der Australier, als Bottas an ihm vorgestürmte, um sich bei den Regelhütern zu erklären. Webber betonte: «Ich finde das lächerlich!»

Bottas fasste seinerseits zusammen: «Wir hatten uns für den heutigen Tag Schadensbegrenzung vorgenommen und das ist mir mit einer guten Aufholjagd gelungen. Ich hatte darauf gehofft, vielleicht eine Chance auf einen Podestplatz zu haben, aber ich hatte eine Kollision eingangs der ersten Kurve, bei dem ich mir meinen Frontflügel beschädigt habe. Danach war der vierte Platz das Maximum.»

Angesichts seines 17. Startplatzes sei das aber kein schlechtes Ergebnis, stellte der dreifache GP-Sieger klar. «Das Rennen hat mir sogar ziemlich viel Spass gemacht, da ich viele Autos überholen konnte», beteuerte er, und fügte stolz an: «Mein Lieblingsmanöver war sicherlich das in Eau Rouge – das bereitete mir richtig Freude!»

«Leider konnten wir das Rennen nicht gewinnen, aber wir haben mehr Punkte geholt als Ferrari, das ist schon einmal positiv», fuhr Bottas fort, warnte aber auch: «Sie sahen an diesem Wochenende sowohl im Qualifying als auch im Rennen sehr stark aus. Wir haben mit unserem Motor an diesem Wochenende Fortschritte erzielt, aber Ferrari ist immer noch schneller. Wir müssen also weiter Gas geben.»

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