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Sebastian Vettel: «Kein Geschenk von Kimi Räikkönen»

Von Mathias Brunner
Zwei Männer, ein Ziel: Den WM-Titel 2018 gewinnen

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​Ferrari-Star Sebastian Vettel ist ein miserabler Schauspieler. Bei aller Freude über die erste Startreihe für Ferrari beim Heimspiel von Monza wurmt den vierfachen Weltmeister – auf Pole-Position steht ein Anderer.

Mercedes-Star Lewis Hamilton liebäugelt damit, nach Abschluss seiner Rennkarriere vielleicht ein wenig zu schauspielern. Als 80 Jahre alter Mann in einem Werbespot für die Allianz hat der Engländer Talent gezeigt. Bei Sebastian Vettel ist klar: Hollywood, das ist nun wirklich nicht seine Welt, und das ist auch gut so, denn in Monza zeigte sich erneut – der Ferrari-Pilot ist ein miserabler Schauspieler.

Ferrari in der ersten Startreihe von Monza, das wäre ein Grund, den Spumante fliessen zu lassen, aber Sebastian Vettel fiel es nicht leicht, sich ein Lächeln abzuringen. Der Deutsche wusste genau, dass er selber die Pole auf dem Silbertablett verschenkt hatte – seinem Stallgefährten Kimi Räikkönen.

«Es ist einfach nicht so gelaufen, wie ich es gerne gehabt hätte», hadert der vierfache Weltmeister. «Ich hatte es selber in der Hand, aber beim letzten Lauf waren einfach zu viele kleine Fehler drin. Also bin ich nicht zufrieden.»

Durchaus möglich, dass Vettel kurz nach dem Start noch viel unzufriedener sein wird – denn die erste Kurve von Monza hat es in sich, ein paar zerfetzte Kohlefaserteile sind da an der Sonntagsnachmittagsordnung. «Der Start hier ist so wichtig wie immer», schwächt Vettel ab. «Da wird es eng, aber die Regel gilt: Je weiter vorne, desto besser.»

Weiter vorne, das würde bedeuten: Kimi Räikkönen mit einem Raketenstart gleich mal hinter sich lassen. Die Ferrari haben in dieser Saison sehr gute Starts gezeigt, aber leider sitzt auch der Finne in einem Ferrari. Seb klipp und klar: «Ich erwarte keine Hilfe von Kimi, so wie ich generell von niemandem Hilfe erwarte. Wir fahren unser Rennen, wir sollten dazu einen guten Speed haben. Wo ich Kimi schnappen kann, das wird sich zeigen – beim Start, in der ersten Runde, aber auch später. Das Rennen ist kurz, aber lange genug, um auch später noch was zu machen, weil das Überholen in Monza nicht so schwierig ist wie auf anderen Strecken. Am Sonntag liegt für mich alles drin. Die Anfahrt zur ersten Kurve ist sehr lang, aber ich habe auch nachher Chancen, die Spitze zu übernehmen.»

«Wir sind in der Regel im Rennen noch ein wenig konkurrenfähiger als in der Quali, daher können wir mit gesundem Selbstbewusstsein antreten. Die erste Startreihe ist für Ferrari die beste Ausgangslage, und wir haben den Speed, um diese Positionen erfolgreich zu verteidigen.»

«Nach der Quali habe ich mich geärgert, weil du als Racer eben immer alles willst. Doch Kimi hat einen besseren Job gemacht als ich. Besonders hier in Monza willst dieses tolle Podest geniessen – am liebsten als Sieger. Und mit diesem Gedanken gehe ich ins  Rennen.»

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