Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mick-Verfolger tritt nach: Nachname nicht Schumacher

Von Andreas Reiners
Dan Ticktum

Dan Ticktum

Dan Ticktum schießt weiter in Richtung Prema und Mick Schumacher, deutet erneut an, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte. Nach einer Menge Kritik rudert der Red-Bull-Junior zurück.

Ist an den Vorwürfen von Dan Ticktum etwas dran? Oder ist der Red-Bull-Junior einfach nur ein sehr schlechter Verlierer? Fakt ist: Der Motopark-Pilot hat nach seinen Andeutungen vor dem vorletzten Rennwochenende der Formel 3 in Spielberg nachgelegt.

Auf Instagram schrieb er zunächst: «Ich mag es nicht, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, aber an diesem Wochenende hatte ich keine Pace im Auto.» In der Tat kam er nach einem Crash und zwei weiteren, nicht unbedingt berauschenden Rennen auf 16 Punkte.

Mick Schumacher hingegen übernahm nach einem weiteren starken Wochenende mit zwei Siege und einem zweiten Platz die Führung, drehte einen Drei-Punkte-Rückstand in eine 49-Punkte-Führung, mit der er in das Finale in Hockenheim geht. Bei drei Rennen sind noch maximal 75 Punkte zu holen. Schumacher feierte in Spielberg seinen achten Saisonsieg, es war der achte Erfolg in den letzten 13 Rennen, in denen er unglaubliche 253 Punkte holte. Seit Ende Juli ist der 19-Jährige nicht mehr aufzuhalten, rast unwiderstehlich dem Titel entgegen. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig, Leistungssprünge in dem Alter auch nicht ungewöhnlich. Welch wichtige Rolle Selbstvertrauen spielt, beweist Ticktum gerade selbst, bei ihm läuft nämlich nach sportlichen Rückschlägen nicht mehr viel zusammen.

Doch Ticktum kann es nicht lassen, stichelte erneut in Richtung Prema und Schumacher. «Im Vergleich zu den Top zwei hatte niemand in der Startaufstellung eine Chance. Sogar ihre Teamkollegen, die gute Fahrer sind, waren nirgendwo im Vergleich zu ihnen», so Ticktum, der damit Schumacher und dessen Teamkollegen Robert Shvartzman meinte, der in den letzten sechs Rennen einen Sieg und fünf weitere Podiumsplätze feierte. Die weiteren Prema-Teamkollegen Marcus Armstrong, Zhou Guanyu und Ralf Aron stellen sich leistungsmäßig hinter dem Duo an, nachdem sie bis Schumachers Knotenplatzer in Spa mit einer Pole und einem Sieg noch regelmäßig vor ihm standen.

«Ich würde ihre Pace als interessant beschreiben», so Ticktum weiter. Er sei sich sicher, dass ihm ein Großteil des Formel-3-Fahrerlagers zustimmen würde, meinte er. Zur Erinnerung: Es ist derselbe Ticktum, der sich 2015 nach einem irren Ausraster eine Sperre einhandelte. In der britischen Formel 4 hatte er unter dem Safety Car zehn Gegner überholt, um sich und seinen Titelrivalen Ricky Collard aus dem Rennen zu nehmen.

So weit geht Ticktum nun nicht. Aber: Wie schon bei seiner ersten Andeutung, als er ankündigte, nach der Saison auspacken zu wollen, verzichtete er auf nähere Erläuterungen, was er denn nun genau meint. Im Raum stehen bleiben Vorwürfe, dass bei Schumachers Erfolgsserie etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte. Wobei das eher schwierig ist, da die Formel 3 die Daten aller Fahrer teilt.

Schumacher hatte sich bereits am Wochenende zu dem Thema geäußert. «Ich höre mir so etwas nicht an. Das Auto ist grandios zu fahren. Wir haben uns im Team weiterentwickelt, während andere vielleicht an einem Punkt stehengeblieben sind.» Ticktum habe am Anfang des Jahres einen super Job gemacht, er mache ihn auch weiterhin, sagte Schumacher: «Ich wünsche ihm viel Glück, dass er im Titelkampf dabei bleibt. Aber ich konzentriere mich auf mich, das ist mein Schlüssel.»

Ticktum selbst konnte sich für seine Äußerungen einiges anhören, er löschte den Post nach harscher Kritik einiger Fans wieder, rechtfertigte sich stattdessen: «Ich habe großen Respekt für Mick, der viel mitgemacht hat in den letzten Jahren. Ich habe lediglich darauf hindeutet, dass es aus dem Nichts gekommen zu sein scheint. Ich habe nie gesagt, es war illegal.»

Dafür wurmt ihn die Situation mächtig. Einen weiteren Seitenhieb konnte er sich erneut nicht verkneifen. Was dann vor allem die Theorie untermauert, dass er ein schlechter Verlierer ist. «Ich kämpfe leider einen verlorenen Kampf, weil mein Nachname nicht Schumacher ist.»

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