Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Christian Horner: «Wir erwarten viel von Honda»

Von Rob La Salle
Christian Horner

Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner spricht über eine turbulente Saison 2018, mit Siegen in China, Monaco und Österreich, aber auch mit vielen Rückschlägen wie Defekten und Kollisionen.

Immer wieder wird für die Formel 1 die Achterbahn als Vergleich herangezogen – das Auf und Ab der Jahrmarktattraktion passt hervorragend zur Saison von Red Bull Racing, wie Teamchef Christian Horner zum Mexiko-GP-Wochenende festhält. «Wir hatten einige spektakuläre Momente, wie in China, als ideale Rennstrategie und die tollen Überholmanöver von Daniel Ricciardo zum Sieg führten; oder der Triumph von Ricciardo in Monte Carlo, den Daniel mit verwundetem Fahrzeug sicherstellte. Wie Max Verstappen dann das Red-Bull-Heimrennen in Österreich gewann, das war wirklich märchenhaft.»

«Gleichzeitig mussten wir Nervenstärke zeigen: Die Kollision unserer Autos in Aserbaidschan war ein Tiefschlag, die vielen Ausfälle schmerzen. Aber selbst bei schwieriger Ausgangslage haben Daniel und Max glänzen können: Ich denke da an die Aufholjagden beider Fahrer in Russland oder an die grandiose Fahrt von Max in Texas, von Startplatz 18 zum zweiten Schlussrang.»

«Was mich besonders freut: Der Red Bull Ring ist keine Strecke, welche den Qualitäten unseres Rennwagens entgegenkommt. Es war ein Verstappen-Sieg entgegen aller Erwartungen. Es passte, dass Dietrich Mateschitz zugegen war. Besser geht es nicht.»

Bei allen Rennställen läuft die Arbeit an den 2019er Boliden auf Hochtouren. Christian Horner sagt weiter: «Auch bei uns wird seit längerem mehrheitlich am nächstjährigen Auto gearbeitet. In der WM befinden wir uns in einem Niemandsland. Mercedes und Ferrari können wir nicht mehr einholen, von hinten droht uns keine Gefahr. Also arbeiten wir mit Volldampf am Modell RB15, das bedeutet aber nicht, dass die Entwicklung des 2018er Autos eingestellt worden ist. Wir erwarten viel von der Zusammenarbeit mit Honda. Erstmals seit 2006 werden wir mit einem anderen Motorhersteller als Renault arbeiten, das ist ein frisches, aufregendes Kapitel unserer Geschichte.»

Max Verstappen hat mit Rang 3 in Kanada zu einer tollen Serie angesetzt: Zwölf Rennen, zehn Mal in den Punkten, sieben Podestplätze, zuletzt als Zweiter in Texas. Christian Horner: «Einige seiner Darbietungen waren überragend – Österreich, England, wo er sich mit Kimi Räikkönen ein irres Duell lieferte, Frankreich, Singapur, Sotschi, Austin.»

Das Pech scheint sich ganz auf Daniel Ricciardo zu konzentieren: Mit dem Österreich-GP sieht die Bilanz für den Australier so aus – zehn Rennen, in jedem zweiten ausgefallen, kein Podestplatz. Horner bedauert das. «Daniel hat uns in den vergangenen fünf Jahren so viel gegeben. Nichts würde ich lieber sehen als einen erneuten Sieg von Ricciardo, bevor er Red Bull Racing verlässt. Wir werden ihn vermissen.»

Daniels Nachfolger: der Franzose Pierre Gasly. Horner lobt: «Pierre ist im Verlauf der Saison immer stärker geworden. Er bringt jugendliche Energie ins Team, mit Max Verstappen und ihm haben wir ein überaus dynamisches Fahrerduo. (Horner kichert.) Die beiden sind zusammen jünger als ich! So etwas hat es noch nie gegeben hier. Aber beide haben schon viel Erfahrung. Gasly wird eine Weile brauchen, bis er sich eingearbeitet hat, aber er zeigt sehr vielversprechende Ansätze.»

Horner zu den letzten drei Rennen der Saison: «Wir wollen das Jahr auf einer positiven Note beenden. Wir möchten, dass Daniel Ricciardo uns mit einem schönen Ergebnis verlässt. Wir wollen die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Renault angemessen abschliessen. Wenn wir ein wenig Glück haben, dann sollten wir nochmals ein Rennen gewinnen.»

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