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Fernando Alonso: «Brauche etwas Zeit für mich»

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso

Fernando Alonso

McLaren-Star Fernando Alonso kam in seinem vorerst letzten GP-Einsatz als Elfter ins Ziel. Danach durfte er sich über eine nette Geste von Lewis Hamilton und Sebastian Vettel freuen, für die er sich umgehend bedankte.

Mit Fernando Alonso tritt vorerst ein grossartiger Rennfahrer von der Formel-1-Bühne. Der Asturier, der in seiner 17-jährigen GP-Karriere 32 Siege und zwei WM-Titel errungen hat, verabschiedete sich mit einer Fahrt auf den elften Platz von seinem McLaren-Team. Dass er die Punkte damit verpasste und während des Rennens gleich drei Mal mit einer 5-sec-Zeitstrafe gebüsst wurde, weil er abkürzte, konnte seine Freude über den rührenden Abschluss, denn Champion Lewis Hamilton und der zweitplatzierte Sebastian Vettel ihm bereiteten, nicht trüben.

Der Spanier, der von den beiden Mehrfachweltmeistern auf den letzten Metern eskortiert wurde, bedankte sich gleich nach dem Rennen vor laufender Kamera dafür. «Es war eine schöne Auslaufrunde, und das alles war nicht geplant. Ich sah die Beiden in der achten und elften Runde ihre Donuts drehen, deshalb schloss ich auf. Einer fuhr dann zu meiner Linken, der andere rechts von mir. So blieben wir bis zur Ziellinie. Ich bin sehr dankbar für diese nette Geste, es war super, dass ich die Zielflagge noch gesehen habe. Und ich gab mein Bestes, um in die Punkte zu kommen.»

Dass sein Abschied das ganze Wochenende hindurch mit speziellen Ehrungen gefeiert wurde, rührt den Champion von 2005 und 2006: ««Ich war sehr überrascht, denn ich fuhr schon mit vielen grossartigen Champions wie Michael Schumacher und Jenson Button. Letzter hat hier auch sein letztes Rennen bestritten und keiner hat all die Sachen bekommen, die ich dieses Wochenende erhielt, ich kann mich nicht genug dafür bedanken», schwärmte er auf Sky Sports F1.

Und mit Blick auf seine Zukunft scherzte er im Gespräch mit David Coulthard: «Solange ich nicht die Rennen kommentiere, wie das gewisse andere frühere GP-Piloten machen.» Alonso betonte aber auch gleich: «Das wird eine gute Erinnerung, das ganze Formel-1-Paket, es war eine fantastische Reise, die schon in jungem Alter begann. Ich habe unter allen Umständen gekämpft, mit jedem Auto, und ich denke, ich habe auch viele Erfolge gefeiert, die ich nie erwartet hatte.»

Nun will sich der diesjährige Le-Mans-Sieger erst einmal ausruhen: «Ich brauche noch einige Tage, um alles zu verdauen. Es war super, was Liberty Media und alle anderen für mich und mein Team vorbereitet haben. Aber ich hatte keine einzige Minute für mich. Jedes Mal, wenn ich meinen Raum aufsuchte, sah ich hunderte von Mitteilungen auf meinen Telefon und sobald ich mich hinsetzte, klopfte jemand an die Tür. Jetzt brauche ich erst einmal eine Pause und etwas Zeit für mich, um die Magie dieses Wochenendes zu verdauen.»

Alonso stellte auch gleich klar: ««Derzeit denke ich nicht an eine Rückkehr, soviel steht fest. Ich weiss aber nicht, wie ich mich nächstes Jahr fühlen werde. Ich denke, ich brauche nun eine Pause und 2019 erwarten mich andere Herausforderungen. Ich will um die Triple Crown kämpfen, das Indy 500 bestreiten und andere Traditionsrennen, vielleicht Daytona, vielleicht auch andere Sachen, die kommen werden.»

«Aber was 2020 angeht, denke ich, dass ich eine ganze Saison bestreiten werde. Vielleicht die IndyCar, vielleicht die Formel 1, das weiss ich noch nicht. Vielleicht gefällt mir die Pause aber auch so gut, dass ich nicht mehr zurückkehren werde», fügt er an.

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