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Max Verstappen und WM 2019: Nur ein Fragezeichen

Von Mathias Brunner
Martin Brundle mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen

Martin Brundle mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen

​Für den Sky-Formel-1-Experten Martin Brundle gibt es nur ein Fragezeichen, wenn er Max Verstappen als WM-Anwärter 2019 einstuft. Der Engländer spricht auch über Ricciardo, Gasly und Hartley.

Aus Milton Keynes hören wir kämpferische Klänge. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sind davon überzeugt: Wenn Honda in Sachen Leistung und Standfestigkeit nur halbwegs abliefert, dann wird das reichen, um Mercedes und Ferrari 2019 auf Trab zu halten. Währenddessen reift Max Verstappen zu einem Fahrer von Weltmeisterformat heran, wie Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle weiss: «Max ist drauf und dran, sich zum schnellsten Allrounder im Grand-Prix-Sport zu entwickeln. Und das hat Daniel Ricciardo schwer zu spüren bekommen. In gewisser Weise war Verstappen für Daniel in der Saison 2018, was Ricciardo im Jahre 2014 für Sebastian Vettel war.»

Der 158fache GP-Teilnehmer Brundle sagt in seinem Rückblick auf die WM-Saison 2018: «Daniel hatte wirklich viel Pech, was die Standfestigkeit seines Autos angeht. Seine Siegesfahrten in China und Monaco waren nichts weniger als brilliant, und es gab weitere WM-Läufe, die er hätte gewinnen müssen. Ich fand, er war mit der Zeit psychisch angeschlagen. Aber als es hart auf hart ging, da hat er Leistung gebracht – siehe seine Pole-Position in Mexiko. Er ist immer da, wenn sich eine Chance ergibt. Ob Renault für ihn eine kluge Entscheidung war, das wird die Zeit zeigen.»

Der 59jährige Brundle, 1988 mit Jaguar Sportwagenweltmeister, blickt auf die Saison 2019 und sagt: «Die Jungs von Red Bull Racing sind sehr ermutigt darüber, was sie von Honda sehen. Helmut Marko und Christian Horner sind keine prahlerischen Menschen. Sie gehen ihre Aufgaben mit grosser Ruhe an. Red Bull Racing hat 2018 ein hervorragendes Auto gebaut, und ich bin sicher, der Honda-Motor lässt sich prima ins nächstjährige Rennfahrzeug einpassen.»

«Der Schritt zu 2019 bedeutet auch eine Umstellung zu einfacheren, breiteren Frontflügeln. Dazu haben wir kleinere seitliche Luftleit-Elemente und einen grösseren Heckflügel. Wir sprechen hier fast von einer neuen Aerodynamik. Red Bull Racing hat in den vergangenen Jahren bewiesen, wie vorzüglich sie in dieser Sparte sind.»

«Ich sehe daher Max Verstappen für 2019 als ein Fahrer, der in jedem Rennen ein Wörtchen um den Sieg mitreden kann. Und damit wird er automatisch zu einem Piloten, der sich bei der Titelvergabe einmischt. Das grosse Fragezeichen für mich ist die Standfestigkeit der Honda-Motoren. Basierend darauf, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, würde ich da nicht mein Haus versetzen, um auf Honda zu wetten. In Sachen Speed behaupte ich: Die werden da vorne mitgeigen.»

Es ändert sich Einiges: Ricciardo geht also zu Renault, Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly kommt zu den vierfachen Weltmeistern. Martin Brundle fährt fort: «Gasly ist schnell, siehe Rang 4 in Bahrain. Aber mal Hand aufs Herz – bevor klar war, dass Daniel zu Renault gehen würde, hätten Sie ernsthaft daran gedacht, dass man Ricciardo nun wirklich durch Gasly ersetzen sollte? Eben, ich auch nicht. Die Beförderung von Gasly ist eher aus der Not heraus entstanden. Dennoch ahne ich, dass der Franzose gute Arbeit leisten wird. Ich zweifle keinen Moment an seinem Grund-Speed. Aber wie geht er mit dem Druck um, in jedem Rennen einen Podestplatz herausfahren zu müssen? Kann er konstant Leistung auf so hohem Niveau bringen? Das muss sich erst noch zeigen.»

«Brendon Hartley kann einem leidtun. Er musste sehr viele Strafversetzungen hinnehmen. Und zuletzt ist er wirklich gut gefahren. Seinen Platz musste er deshalb preisgeben, weil er diese soliden Fahrten nicht schon das ganze Jahr gebracht hat.»

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