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Massimo Rivola baff: «Diesen Vettel kenne ich nicht»

Von Mathias Brunner
Massimo Rivola (Mitte) mit Sebastian Vettel und einem Ferrari-Mechaniker 2015

Massimo Rivola (Mitte) mit Sebastian Vettel und einem Ferrari-Mechaniker 2015

​Massimo Rivola arbeitete zwanzig Jahre lang als Sportchef von Minardi, Toro Rosso und Ferrari. Heute steht er in Diensten von Aprilia. Über seinen früheren Wegbegleiter sagt er: «Diesen Vettel kenne ich nicht.»

Bei Aprilia wird aufgeräumt: Mit dem früheren Ferrari-Sportdirektor Massimo Rivola wurde ein neuer Vorgesetzter für den glücklosen Romano Albesiano präsentiert. Rivola arbeitete fast zwanzig Jahre lang als Sportchef von Minardi, Toro Rosso und Ferrari. Dann hat er das Ferrari-Nachwuchsförderprogramm «Ferrari Academy» geleitet, aber er sah seine Aufgabe als erfüllt an: Der junge Charles Leclerc ist 2019 Werksfahrer an der Seite von Sebastian Vettel, Antonio Giovinazzi nimmt seine erste volle GP-Saison mit Sauber in Angriff, als erster Italiener seit Tonio Liuzzi und Jarno Trulli 2011, die damals in Diensten von HRT und Lotus standen. Es war auch von Spannungen zwischen Rivola und Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene die Rede.

Rivola hatte den Posten des Nachwuchsprogramm-Chefs Anfang 2016 übernommen, zuvor war der Faenzer seit 2009 Sportchef von Ferrari gewesen, davor gute zehn Jahre lang Team-Manager von Minardi und Toro Rosso. Bei Toro Rosso arbeitete er 2007 und 2008 auch mit jenem Piloten, den er später bei Ferrari wieder traf – Sebastian Vettel.

Der 47jährige Rivola bedauert sehr, dass Seb es auch 2018 nicht geschafft hat, Lewis Hamilton am Titelgewinn zu hindern. Gegenüber der Gazzetta dello Sport sagt Rivola: «Ich weiss nicht, was passiert ist. Jeder Athlet brauch die perfekte Ausgeglichenheit, um sein Bestes geben zu können, er braucht Sicherheit. Ich kenne den Vettel von 2018 nicht, mein Vettel war anders. Ich kann nur hoffen, dass Leclerc bleibt, wie er ist. Ich denke da immer an Fernando Alonso, der mit einem wenig wettbewerbsfähigen McLaren unfassbare mentale Stärke bewiesen hat, er ist immer mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren.»

Zum Platzwechsel Arrivabene–Binotto meint Rivola: «Das war eine Entscheidung zum Wohle des Teams. Es mag stimmen, dass dies einem früheren Plan von Sergio Marchionne entsprach. Ich hoffe, Mattia kann in aller Abgeklärtheit arbeiten, das ist in Maranello nicht einfach. Er hat alle Qualitäten, um Erfolg zu haben.»

Es war davon die Rede, dass Rivola von Arrivabene aufs Abstellgleis gestellt wurde, aber Massimo sagt sofort: «Nein, so war das nicht. Ende 2015 habe ich selber eine Wahl getroffen. Nach so vielen Jahren als Sportchef fand ich, dass ich mich gut in Rennfahrer einfühlen kann. Die Möglichkeit Akademie ergab sich. Es war für mich eine Chance, mein Wissen über den Motorsport zu vertiefen.»

Zu seinem neuen Job meint Rivola: «Es ist nie einfach, Ferrari zu verlassen. Aber Aprilia ist eine schöne neue Herausforderung.»

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