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Knall bei Williams: Technikchef Paddy Lowe im Urlaub!

Von Adam Cooper
Paddy Lowe

Paddy Lowe

​Williams steckt tief in der Tinte. Das hat im Rahmen der Wintertests von Barcelona zu Gerüchten geführt, Technikchef Paddy Lowe müsse gehen. Der Brite gab sich damals sorglos. Nun befindet er sich im Urlaub.

Der Traditionsrennstall Williams ist katastrophal in die neue Saison gestartet: Das Auto wurde zu spät fertig und fuhr anschliessend der Konkurrenz hinterher. Schnell kursierte am Circuit de Barcelona-Catalunya: Der Job von Technikchef Paddy Lowe sei in Gefahr. Der in Nairobi geborene Brite gab sich sorglos: «Solche Gerüchte kümmern mich nicht.» Nun aber wird klar: Der Verantwortliche für den miserablen 2018er Williams (letzter WM-Rang) befindet sich auf Urlaub.

Williams ist auf blamable Weise in die Formel-1-Saison 2019 gestartet: Der neue Wagen vom Typ FW42 wurde zu spät fertig, die erste Version wirkte wie ein aufgeblasenes Formel-2-Auto. Zwei schlechte GP-Autos in Folge kann sich in diesem Sport kein Technikchef leisten. Wer jedoch verbreitet, Lowe werde gefeuert, der vergisst: Der Engländer ist seit Anfang 2017 auch Teilhaber des drittältesten Formel-1-Rennstalls. So einfach ist das also alles nicht. Am Circuit de Barcelona-Catalunya hat der 56jährige Brite Stellung zu den Gerüchten bezogen. «Ich kümmere mich nicht um Gerüchte zu solchen Themen. Ich arbeite sehr hart, es gibt unendlich viel zu tun. Wir arbeiten als Team gut. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.»

Nun wird bekannt: Paddy Lowe ist derzeit nicht am Arbeiten, dies in einer Phase, wo auf Hochdruck dringend notwendige Verbesserungen für das langsamste 2019er Auto aufgegleist werden müssten. Ein Team-Sprecher bestätigt: «Lowe nimmt einen Urlaub, aus persönlichen Gründen.» Der Rennstall äussert sich nicht dazu, was dies genau bedeutet. Und ob «im Urlaub» nicht viel eher bedeutet «beurlaubt».

Auf die Frage, ob die Personalstruktur bei Williams erneut überdenkt werden muss, wegen der peinlichen Verzögerung mit dem 2019er Wagen, sagte Paddy Lowe in Katalonien: «Das war ein sehr kompliziertes Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Dies an eine Person anzubinden, wäre zu einfach. Wir haben es in der Formel 1 oft erlebt, dass Personal ausgewechselt wird, wenn etwas nicht gut läuft. Mir ist aufgefallen: Starke Teams machen das nicht. Jedes Problem ist auch eine Chance, etwas zu lernen. Wenn du Leute rauswirfst, dann gehen mit ihnen auch Erfahrung und Wissen.»

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams hat erklärt, die Verzögerung sei nicht zustandegekommen wegen Verzögerungen bei Lieferanten oder finanziellen Engpässen. Paddy Lowe: «Es gibt keine einfache Erklärung für die Verspätung. Nie waren Formel-1-Autos komplizierter als heute, das hat uns kalt erwischt. Es waren einfach nicht alle Teile rechtzeitig fertig. Wir haben das falsch eingeschätzt.»

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