Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ross Brawn über Sebastian Vettel: «Ich wäre platt»

Von Adam Cooper
​Formel-1-Sportchef Ross Brawn war Technikchef bei Ferrari, als die Italiener von WM-Titel zu WM-Titel eilten. Der Brite spricht über die Chancen von Ferrari und über das Duell Sebastian Vettel gegen Charles Leclerc.

Die Formel-1-Fans warten gespannt auf den WM-Beginn in Australien. Tifosi hoffen auf einen erfolgreichen Saisonbeginn, am liebsten natürlich mit einem Sieg für den berühmtesten Rennstall der Welt. Viele von ihnen fragen sich auch: Wie wird wohl das Stallduell Sebastian Vettel gegen Charles Leclerc ausgehen? Ross Brawn hat Ferrari in der erfolgreichsten Ära der Italiener als Technikchef geführt, als Michael Schumacher fünf Titel in Folge einfuhr und sogar sechs Konstrukteurs-Pokale hintereinander errungen werden konnten.

Heute leitet der 64jährige Engländer als Sportchef die Geschicke der Königsklasse. Zu den Chancen von Ferrari meint er: «Das Team war im vergangenen Jahr ein wenig in Unordnung, als Sergio Marchionne verstorben ist. Und dann gab es Reibereien zwischen dem damaligen Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikdirektor Mattia Binotto, das war alles holprig.»

«Ferrari hatte zeitweise ein sehr gutes Auto, aber um Lewis Hamilton und Mercedes-Benz zu schlagen, muss alles stimmen. Ich habe den Eindruck, wir werden ein stärkeres Ferrari erleben. Ich habe bei den Barcelona-Testfahrten ein wenig Zeit in der Ferrari-Box verbracht. Ich erlebte eine nette, ruhige Atmosphäre voll konstruktiver Arbeit. Ich kenne Mattia sehr gut und weiss, wie pragmatisch er an seine Arbeit herangeht. Er ist Ingenieur, so wie ich, also packt er die Dinge auch entsprechend an.»

«Klar kann er wie alle Anderen auch emotional werden, aber dafür leben wir ja in diesem Sport. Gleichzeitig ist Binotto sehr strukturiert, daher glaube ich, wir werden bei Ferrari mehr Ruhe finden. Ferrari hat vom ersten Testtag an gut ausgesehen, muss aber kleine Falten in Sachen Standfestigkeit ausbügeln.»

«Bei den Testfahrten schien mir Mercedes ein wenig von der Rolle zu sein, aber ich zweifle keine Sekunde daran, dass die das in den Griff bekommen. Das ist ein sehr starker Rennstall mit überaus intelligenten Leuten.»

Angesprochen auf die Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Charles Leclerc meint Brawn: «Ich wäre platt, wenn sich Vettel von Leclerc schlagen liesse, denn Seb ist sehr gut. Was Ferrari clever managen muss: dass sich Vettel von Leclerc nicht aus der Ruhe bringen lässt. Es geht nicht gezwungenermassen darum, dass Charles ihn schlägt, sondern dass er ihn aus dem Gleichgewicht bringt.»

«Leclerc wird der meistbeachtete junge Fahrer sein. Er hat 2018 ein sehr gutes erstes Jahr gezeigt, nun fährt er für ein Top-Team. Ich habe mit einigen Leuten bei Ferrari gesprochen, und sie sind überaus beeindruckt davon, mit welcher Einstellung Charles an die Arbeit geht. Das ist schon ein sehr besonderer junger Mann.»

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