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Hamilton: «Plötzlich erscheint die Mauer vor dir»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Mercedes-Star Lewis Hamilton gab in beiden freien Trainings zum Monaco-GP das Tempo vor und schwärmte hinterher: « Hier wird es jedes Jahr schneller und man merkt es, wenn man an den Leitplanken vorbeirauscht.»

88 Mal umrundete Lewis Hamilton den weltberühmten Monaco-Rundkurs, und am Ende war er mit 1:11,118 min der schnellste Mann in den Häuserschluchten des beschaulichen Fürstentums. Sein Teamkollege Valtteri Bottas blieb zwar nur 81 Hundertstel langsamer, Ferrari-Kontrahent Sebastian Vettel fehlten bereits mehr als sieben Zehntel auf die Tagesbestzeit.

«Jeder Fahrer träumt davon, nach Monaco zu kommen und ein Auto zu haben, mit dem er sein Können unter Beweis stellen kann. Ich bin sehr stolz auf das Team und natürlich ist es unser Ziel, an diesem Wochenende etwas sehr Positives zu erreichen», berichtete der Mercedes-Star nach getaner Arbeit.

«Wir haben im Verlauf der beiden Trainings einige kleinere Veränderungen am Auto vorgenommen, aber alles in allem war ich mit der Fahrzeug-Abstimmung zufrieden. Hier wird es jedes Jahr schneller und man merkt es richtiggehend, wenn man an den Leitplanken vorbeirauscht. In Kurve 12 nimmt man richtig viel Tempo mit und dann erscheint auf einmal die Mauer direkt vor dir – genauso wie bergauf vor dem Casino. Es ist unheimlich intensiv und man muss wahnsinnig konzentriert sein», schilderte der 34-Jährige aus Stevenage.

Sein Teamkollege Valtteri Bottas, der am Morgen der Dritt- und am Nachmittag der Zweitschnellste war, bestätigte diesen Eindruck: «Das war heute ein guter Tag auf der Strecke. In den vergangenen Jahren war das Auto hier manchmal schwierig zu fahren, aber heute war es sehr fahrbar, reagierte gut und es machte Spass, damit zu fahren.»

«Auf diesem Kurs musst du das Limit ausloten und ich fühlte mich wohl dabei, bis an die Grenzen zu gehen – das ist ein gutes Zeichen. Jetzt müssen wir noch Feintuning am Set-up betreiben und sicherstellen, dass wir uns weiter in die richtige Richtung bewegen. Ich glaube, dass wir auf dem richtigen Bein ins Wochenende gestartet sind, aber in Monaco kann bekanntlich alles passieren.»

Das weiss auch Andrew Shovlin. Er schilderte: «Das erste Training war gut. Wir haben versucht, in den ruhigeren Momenten des Trainings auf die Strecke zu gehen und konnten den Fahrern so viel Zeit bei freier Fahrt ermöglichen. Gegen Ende konnten wir sogar mit höheren Spritmengen arbeiten. Nachdem wir die Reifen auf Temperatur gebracht hatten, sah die Fahrzeugbalance gut aus. Wir gingen davon aus, dass die Strecke während der Pause mehr Grip bekommen würde. Deshalb haben wir nur kleinere Veränderungen vorgenommen.»

«Im zweiten Training sind wir zunächst mit dem mittelharten Reifen rausgefahren und gingen davon aus, dass es zunächst etwas schwierig sein würde. Aber tatsächlich funktionierte er ziemlich gut. Trotz der höheren Temperaturen am Nachmittag hatten wir auf der ersten Runde mit den weichen Reifen immer noch Probleme. Auf den Longruns hatten wir unheimlich viel Verkehr, sodass die Fahrer Mühe hatten, zwei freie, zusammenhängende Runden hinzulegen. Dadurch konnten wir nicht ganz so viele Informationen sammeln, wie wir es vor dem Rennen gerne gehabt hätten», fügte der Mercedes-Chefingenieur an.

«Monaco ist ein ungewöhnliches Rennwochenende, an dem wir einen freien Tag zwischen dem zweiten und dritten Training haben. Dadurch haben wir mehr Zeit, um die Daten zu studieren und die Schwierigkeiten zu verstehen. Unsere Hauptsorge ist es, die weichen Reifen auf der ersten Runde zum Funktionieren zu bekommen. Unsere schnellen Rundenzeiten waren heute gut, aber wir mussten dafür viele Runden fahren und das Qualifying ist auf dieser Strecke entscheidend. Heute Abend und morgen sitzt Esteban Ocon im Simulator und kann uns hoffentlich mit seinen Erkenntnissen weiterhelfen», erklärte Shovlin weiter.

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