Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Frankreich-GP: 79. GP-Sieg von Lewis Hamilton!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton nutzte die Pole in Frankreich und sicherte sich seinen sechsten Saisontriumph

Lewis Hamilton nutzte die Pole in Frankreich und sicherte sich seinen sechsten Saisontriumph

Formel-1-WM-Leader Lewis Hamilton sicherte sich auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet den sechsten Saisonsieg vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas und Ferrari-Talent Charles Leclerc.

Bis zum Start zum Frankreich-GP in Le Castellet hatte sich der Circuit Paul Ricard auf 54 Grad Celsius aufgeheizt. Die Aussentemperatur betrug 26 Grad, als das GP-Feld ins achte Rennen der Saison startete. An der Spitze änderte sich vorerst nichts: Polesetter Lewis Hamilton kam gut weg und ging in Führung, dahinter reihten sich Valtteri Bottas, Charles Leclerc und Max Verstappen ein. Die beiden McLaren-Piloten Carlos Sainz und Lando Norris tauschten die Positionen, Sebastian Vettel blieb vorerst Siebter vor Pierre Gasly, Antonio Giovinazzi und Daniel Ricciardo.

Der Australier kam gut weg, obwohl sein Startplatz durch einen Zwischenfall in den Rahmenrennen nicht der sauberste war. Allerdings bremste er sehr spät in die erste Kurve und geriet in der dritten Kehre neben die Rennlinie, was ihn schliesslich zwei Positionen kostete. Sergio Pérez geriet derweil in der dritten Kurve von der Piste, kürzte dadurch ab und kam so an zwei Gegnern vorbei, wofür ihm die Regelhüter eine 5-sec-Strafe aufs Auge drückten.

Vettel startete seine Aufholjagd in der fünften Runde. Der vierfache Weltmeister arbeitete sich an Rookie Norris vorbei auf den sechsten Platz. Im siebten Umlauf schnappte er sich Sainz, der sich im Gegensatz zu seinem Teamkollegen kaum zur Wehr setzte, während Giovinazzi, der auf den weichen Reifen gestartet war, die Box ansteuerte und damit als erster neue Walzen holte.

Ricciardo tat es ihm in Runde 17 gleich, damit versuchte der Australier mit einem Undercut an Gasly vorbeizukommen. Doch der Lokalmatador reagierte im darauffolgenden Umlauf und vereitelte den Versuch damit. Der Renault-Werksfahrer liess sich aber nicht abschütteln und schaffte es schliesslich eine Runde später an Gasly vorbei.

Regelhüter verzichten auf Strafe gegen Ricciardo

Von den Söldnern der Spitzenteams bog Verstappen als Erster an die Box ab. Der Niederländer hatte bereits in den ersten Runden Probleme mit seinem Motor bekundet. Leclerc reagierte darauf und stoppte eine Runde später. Dadurch fiel der Monegasse auf den vierten Platz hinter seinen Teamkollegen zurück, der durch Verstappens Stopp nach vorne gerückt war. Vettel profitierte in der 23. Runde auch von Bottas’ Stopp und erbte die zweite Position, doch als Leader Hamilton einen Umlauf später frische Reifen der harten Sorte holte, konnte er die Führungsposition halten.

Vettel verbremste sich, als der Mercedes-Star wieder auf die Piste zurückkam und klagte daraufhin am Boxenfunk: «Ich habe den linken Vorderreifen blockiert, der sieht nicht mehr gut aus.» Sein Team wies ihn daraufhin an, die Box anzusteuern, was er auch machte, wodurch er wieder auf den fünften Platz zurückfiel.

Kurz nach Halbzeit sorgte ein Duell zwischen Grosjean und Ricciardo für Aufregung, weil Ricciardo – mit frischeren Reifen – am Genfer vorbeizog und dabei neben die Strecke geriet. Der Haas-Pilot beschwerte sich über Boxenfunk gleich darüber und die Regelhüter kündigten an, sich die Szene genauer anzuschauen. «Sie sind ja nicht im gleichen Rennen, da Romain noch an die Box muss», wunderte sich Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle. Die Regelhüter sahen das ähnlich und verzichteten auf eine Strafe.

Lando Norris steckt hinter Carlos Sainz fest

In Runde 38 ärgerte sich Norris über seinen vor ihm fahrenden Teamkollegen, der ihm nicht schnell genug war. Aufgeregt meldete er sich über Funk und klagte: «Ich stecke fest, mir sind die Hände gebunden, was soll ich tun?» Der Brite wurde zwei Runden später angewiesen, seinen Heckflügel nicht mehr flach zu stellen und das Rennen wurde für den schnellen Rookie nicht einfacher, denn kurz darauf bekundete er Probleme beim Hochschalten und zum Schluss wurde er gewarnt, dass sein Renner immer schwieriger zu lenken sein würde.

Leader Hamilton, der im ersten Teil des Rennens Probleme mit seinem Sitz bekundet hatte («Da ist etwas kaputt») meldete sich in Runde 41 über Funk und erklärte, dass seine Vorderreifen Blasen warfen. Sein Renningenieur beruhigte ihn und erklärte, dass sich dieses Problem im Verlauf der nächsten Runden klären würde. Und Brundle wunderte sich: «Das habe ich beim Blasenwerfen noch nie erlebt, beim Graining vielleicht, aber nicht beim Blistering.»

In Runde 47 gab es den ersten Ausfall: Grosjean wurde von seinem Team angewiesen, seinen F1-Renner in der Box abzustellen – die Enttäuschung stand dem Haas-Piloten ins Gesicht geschrieben, als er diesem Befehl folge leistete und in der Box den Helm auszog. In der 50. Runde wurde das Feld durch das virtuelle Safety-Car eingebremst, weil ein Poller auf der Bahn lag. Ein mutiger Streckenposten sprintete auf die Strecke und räumte das Hindernis von der Piste, sodass die Stars bald wieder Gas geben konnten.

In der zweitletzten Rennrunde bog Vettel auf der Jagd nach dem Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde noch einmal an die Box ab und holte sich frische Reifen – letztlich ohne Erfolg. Währenddessen hatte Norris alle Hände voll zu tun, um Ricciardo hinter sich zu halten, was ihm bis zur letzten Rennrunde gelang. Am Ende durfte Hamilton seinen 79. GP-Sieg und den sechsten Saisontriumph bejubeln, Norris fiel hingegen auf den letzten Metern auf den zehnten Platz zurück – und rettete damit immerhin einen WM-Punkt ins Ziel.

Ricciardo, der beim Überholen des McLaren-Talents erneut neben die Strecke fuhr, musste um seinen siebten Platz zittern, weil die Stewards bestätigten, dass sie das Überholmanöver an Norris noch einmal genauer anschauen würden. Dazwischen reihten sich Bottas, Leclerc, Verstappen, Vettel, Sainz, Ricciardo und Räikkönen, Hülkenberg auf den weiteren Punkterängen ein. Gasly, Pérez, Stroll, Kvyat, Albon, Giovinazzi, Magnussen, Kubica, Russell und Pechvogel Grosjean gingen hingegen leer aus.

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