Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Toto Wolff: «Auf dem Papier sieht es relativ gut aus»

Von Rob La Salle
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff rechnet in Silverstone nicht mit den gleichen Problemen wie in Österreich. Der Wiener mahnt dennoch: «Wir müssen wachsam bleiben und unsere beste Leistung abrufen.»

Das Mercedes-Team reist mit einem dicken Polster von 135 WM-Punkten auf den ersten Verfolger Ferrari nach Grossbritannien. Allerdings ist die Erinnerung an das jüngste Rennen auf dem Red Bull Ring noch frisch. Denn in Spielberg schnitten die Sternfahrer verhältnismässig bescheiden ab: Valtteri Bottas schaffte es noch auf den dritten Platz, Lewis Hamilton musste sich mit dem fünften Rang begnügen. Der Grund: Die Mannschaft von Toto Wolff hatte bei den hohen Temperaturen Probleme mit der Kühlung, wie das Team nach dem Rennen bestätigte.

Auch rückblickend bestätigt der Mercedes-Motorsportdirektor: «Das Rennwochenende in Österreich hat die grösste Schwäche unseres Autos aufgezeigt, sodass wir zu keiner Zeit um den Sieg mitkämpfen konnten. Wir arbeiten bereits seit einer Weile an der Kühlung, aber die Mischung aus den hohen Temperaturen und der Höhenlage in Spielberg führte dazu, dass wir zu sehr auf die Hitzeentwicklung achten mussten und dadurch nicht konkurrenzfähig waren. Wir werden weiter daran arbeiten, um bei künftigen Hitzerennen eine bessere Chance zu haben.»

Immerhin: In Silverstone erwartet der Österreicher diesbezüglich keine Sorgen: «Glücklicherweise ist der Sommer in England eher für seine kühlen Temperaturen bekannt, weshalb die Kühlung kein grosses Problem darstellen sollte. Allerdings haben wir in der Vergangenheit gelernt, dass das Wetter beim Grossbritannien-GP unberechenbar sein kann.»

Dennoch bleibt Wolff zuversichtlich. Er weiss: «Silverstone ist eine fantastische Strecke mit flüssigen Kurvenkombinationen, die den Fahrern und Autos viel abverlangen. Einige unserer besten Saisonleistungen in diesem Jahr waren auf Strecken, die eine breite Palette an Kurvengeschwindigkeiten boten. Somit sieht es auf dem Papier relativ gut für uns aus.»

Gleichzeitig warnt der Wiener: «Wir hatten aber auch eine Reihe an Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit, die uns leicht eine erhebliche Anzahl an Punkten hätten rauben können. Uns ist deshalb bewusst, dass wir wachsam bleiben und unsere beste Leistung abrufen müssen, wenn wir auch an diesem Wochenende an der Spitze mitkämpfen möchten.»

Und der Wille ist an diesem Wochenende besonders gross, denn der WM-Lauf auf dem traditionsreichen Silverstone Circuit ist auch ein Heimrennen für die Silberpfeile, deren Chassis- und Motoren-Werke nur einen Steinwurf weit entfernt liegen. «Zudem ist es auch das Heimrennen von Lewis», betont Wolff, der sich auch schon auf den Deutschland-GP freut: «Danach geht es nach Hockenheim, das nur 90 Minuten Fahrzeit von der Mercedes-Zentrale in Stuttgart entfernt ist. Wir freuen uns darauf, viele bekannte Gesichter unter den Zuschauern zu sehen, wenn die Mercedes-Familie uns an den kommenden beiden Rennwochenenden an der Strecke unterstützt.» Und er verspricht gewohnt kämpferisch: «Wir werden alles geben, um sie stolz zu machen und den Mercedes-Stern hell erstrahlen zu lassen.»

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