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Sieger Charles Leclerc (Ferrari): «Traum ist wahr»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc in den Armen seiner Mechaniker

Charles Leclerc in den Armen seiner Mechaniker

​Erster Grand-Prix-Sieg für Ferrari-Fahrer Charles Leclerc, endlich der erste Triumph. Der Monegasse sagt: «Ein Traum ist wahr geworden, aber es ist schwierig, den Sieg zu geniessen unter diesen Umständen.»

Am Samstag hat Charles Leclerc seinen Freund Anthoine Hubert verloren, am Sonntag hat er erstmals in der Formel 1 gewonnen, so nahe liegen im Spitzenmotorsport Tragödie und Triumph beisammen, kein anderer Sport stürzt Fahrer und Fans in eine solche Achterbahnfahrt der Emotionen.

Charles Leclerc stieg aus seinem Ferrari und zeigte in den Himmel, dann auf den Kleber an der Flanke seines Rennwagens: «19 Racing for Anthoine». Anschliessend warf er sich in die Arme seiner begeisterten Mechaniker.

Aber es war offensichtlich: Natürlich spürte Leclerc eine enorme Erleichterung, gleichzeitig dachte er immer an seinen verstorbenen Freund. «Einerseits wird hier ein Traum wahr, auf der anderen Seite ist das ein ganz schwieriges Wochenende, ihr wisst alle, was am Samstag passiert ist. Ich habe einen Freund verloren. Ich möchte meinen ersten Sieg Anthoine widmen.»

«Ich spüre sehr widersprüchliche Emotionen. Natürlich bin ich froh, dass ich meinen ersten Sieg in der Formel 1 endlich in der Tasche habe. Aber richtig geniessen kann ich es nicht. Ich muss immer an Anthoine denken. Und ich hoffe, die Menschen werden sich noch lange an ihn erinnern.»

«Es war ein schwieriges Rennen, ich hatte zum Schluss Mühe mit den Walzen. Aber ich glaube, ich habe ein gutes Reifen-Management gezeigt. Mercedes war im Grand Prix stärker als in der Qualifikation. Pole-Position und Sieg, das ist ein schönes Ergebnis von uns, wenn auch immer unter dieser Wolke.»

«Am Ende hat Lewis Hamilton rasant aufgeschlossen, das war ein hartes Stück Arbeit. Lewis hat ordentlich Dampf gemacht, ich war sehr erleichtert, als ich die Zielflagge sah. Ich bin nicht sicher, wie lange ich mich noch vor ihm hätte halten können.»

«Ein weiterer Traum ist wahr. Zunächst am Start eines Grand Prix zu stehen, dann für Ferrari zu fahren, nun zu siegen. Ich denke an 2005, als Gasly, Hubert, Ocon und ich davon träumen, eines Tages in der Formel 1 zu sein. Wir stellten uns vor, was wir alles erreichen würden.»

Erster Sieg also für Charles Leclerc, nachdem er in Bahrain nur durch einen Motordefekt und in Österreich nur vom beinharten Max Verstappen gestoppt werden konnte. Da muss Zeit für ein wenig Statistik sein.

Charles Leclerc ist der erste Formel-1-Sieger aus Monaco. Bisher bestes Ergebnis eines Monegassen im Rahmen der Formel-1-WM: Louis Chiron Dritter in Monaco 1950.

Leclerc ist mit 21 Jahren, 10 Monaten und 16 Tagen der drittjüngste GP-Sieger der Formel-1-Historie (nach Max Verstappen mit 18/7/15 und Sebastian Vettel mit 21/2/11).

Er ist der 108. GP-Sieger und hat diesen Erfolg im 34. Formel-1-Lauf erzielt.

Leclerc ist der erste neue GP-Sieger seit Valtteri Bottas 2017.

Leclerc ist der jüngste Formel-1-Sieger im Ferrari, er hat den Belgier Jacky Ickx abgelöst (23/6/6).

Es ist der 236. GP-Sieg von Ferrari und der erste seit Texas 2018 (Kimi Räikkönen).

Wir wagen die Vorhersage: Viele weitere werden folgen.


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