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Rosberg über Vettel-Fehler: «Sehr eigenartig»

Von Andreas Reiners
Nico Rosberg und Sebastian Vettel

Nico Rosberg und Sebastian Vettel

Nico Rosberg kann sich Sebastian Vettels Fehler in Monza nicht erklären, für ihn ist aber klar, dass Vettel nur noch die Nummer 2 ist. Jacques Villeneuve hat hingegen eine Theorie.

Nico Rosberg war perplex. In den vergangenen Monaten war Sebastian Vettel oft sein Ziel für harsche Kritik. Manchmal überzogen, oft aber auch berechtigt.

Monza war mal wieder berechtigt. Da leistete sich Vettel erst einen Dreher, kam bei der Rückkehr auf die Strecke dem heranbrausenden Lance Stroll in die Quere, weshalb er sich nicht nur eine neue Fahrzeugnase an der Box abholen musste.

Er wurde zudem mit einer 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe bedacht. Besonders bitter: Durch das enttäuschende Ergebnis fiel er im WM-Klassement hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc zurück, der seinen zweiten GP-Sieg einfuhr und sich von den Tifosi feiern ließ.

Rosberg ist normalerweise nicht auf den Mund gefallen, was Kritik an den früheren Fahrerkollegen betrifft, ob nun in seinem Blog auf YouTube oder als TV-Experte. Rosberg gelobte nach Kritik von Max Verstappen sogar Besserung, will seinen Ton anpassen, der für viele teilweise zu harsch war.

Vettel lässt den Weltmeister von 2016 aber ratlos zurück. «Vettel ist wirklich ein Rätsel für mich», sagte Rosberg bei Sky. «Das kann ich nicht erklären. Er ist viermaliger Weltmeister und einer der besten Fahrer. Und dann macht er so einen Fehler, ohne Fremdeinwirkung. Das ist schon sehr eigenartig.»

Jacques Villeneuve hat eine Theorie, warum das Rennen für Vettel so lief wie es lief: das Qualifying am Samstag, als er keinen Windschatten von Leclerc bekam. «Mit der Bummel-Aktion hat er Sebastian mental angeknockt. Vettel ist ein absoluter Teamplayer. Dass man das auch anders handeln kann, geht nicht in seinen Kopf. Für mich ist sein Fehler eine Folge davon.»

Ja, und gleichzeitig gewinnt Teamkollege Charles Leclerc auch noch das Heimrennen und überholt Vettel in der WM-Wertung.

Für Rosberg ist klar, wer jetzt die Nummer eins bei Ferrari ist: «Dieser Moment muss so dunkel für ihn sein. Sein Teamkollege wurde soeben eine Ferrari-Legende und hat den Nummer-1-Status von ihm im Team übernommen. Und er ist am Boden.»

Rosberg glaubt aber, dass Vettel sich da herauskämpfen kann. «Er hat sehr viel Selbstbewusstsein, das wird ihm sehr viel helfen. Und in der Formel 1 braucht es ein großartiges Rennen und man ist zurück. Wir dürfen ihn also keinesfalls abschreiben. Er kann sehr schnell zurückkommen.»


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