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Italien-GP: Charles Leclerc erkämpft sich den Sieg!

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc fuhr den Ferrari-Heimsieg in Monza ein

Charles Leclerc fuhr den Ferrari-Heimsieg in Monza ein

Während Sebastian Vettel im königlichen Park von Monza patzte und mit dem 13. Platz Vorlieb nehmen musste, eroberte sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc vor den Tifosi den prestigeträchtigen Italien-GP-Sieg.

Am Morgen vor dem Grossen Preis von Italien regnete es noch in Strömen, doch bis zum Rennstart hatten sich die meisten Wolken verzogen und über dem königlichen Park von Monza strahlte die Sonne. Der Asphalt des Highspeed-Kurses hatte sich auf 32 Grad Celsius aufgeheizt, als sich die GP-Stars zur Aufwärmrunde aufmachten.

An der Spitze blieb nach dem Start alles beim Alten, Polesetter Charles Leclerc verteidigte die Führung vor Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, dahinter überholte Nico Hülkenberg seinen Landsmann Sebastian Vettel, der kurz darauf erfolgreich kontern konnte. Dahinter wurde es eng, Max Verstappen musste in der ersten Kurve links aufs Gras ausweichen und ruinierte sich dabei den Frontflügel. Deshalb musste er bereits in der zweiten Runde an die Box abbiegen. Nachdem er sich 9,9 sec gedulden musste, kam er am Ende des Feldes wieder auf die Piste.

Kurz darauf musste sich Alex Albon durchs Kies pflügen, weil er im Duell mit Carlos Sainz neben die Piste geriet. Die Regelhüter schauten sich die Szene an, befanden aber, dass keine Untersuchung nötig sei. Strafen gab es kurz darauf allerdings für Sebastian Vettel und Lance Stroll. Der Deutsche hatte sich ohne Not in der Ascari gedreht und kam auf gefährliche Weise wieder auf die Piste zurück.

Lance Stroll, der durch Vettels Rückkehr nicht mehr ausweichen konnte, erwischte dessen Frontflügel und drehte sich. Weil auch der Kanadier ohne Rücksicht auf die anderen Rennbeteiligten auf die Strecke zurückrollte und Daniil Kvyat dazu zwang, aufs Kies auszuweichen. Für Vettel, der daraufhin eine neue Fahrzeug-Nase an der Box abholte, gab es eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, sein Opfer Stroll wurde zur Strafe für seine unsichere Rückkehr auf die Piste einmal durch die Boxengasse geschickt.

Ärgern durfte sich auch Alex Albon, der eine 5-Sekunden-Zeitstrafe kassierte, weil er im Duell mit Kevin Magnussen neben die Strecke geriet und dadurch einen nachhaltigen Vorteil hatte. Eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe kassierte Kimi Räikkönen, weil er auf den falschen Reifen ins Rennen gestartet war.

Leader Leclerc, der in Runde 21 an die Box abbog, kam als Vierter wieder auf die Bahn, sein Hauptgegner Lewis Hamilton hatte kurz vor ihm frische Reifen geholt. In den folgenden Runden lieferten sich die Beiden ein heisses Duell, das damit endete, dass Hamilton ihn der Variante della Roggia durch den Notausgang musste, weil der Monegasse ihm nicht genügend Raum liess. Dem Ferrari-Piloten wurde daraufhin die schwarz-weisse Flagge gezeigt, als Warnung wegen dieser Fahrweise. Hamilton beschwerte sich zu Recht: «Er hat mir keinen Platz gelassen.»

Einen bitteren Ausfall musste Carlos Sainz hinnehmen, der nach seinem Boxenstopp feststellen durfte, dass sein rechtes Vorderrad nicht richtig montiert worden war, weshalb er seinen Renner am Ende der Boxengasse abstellte. Das Feld wurde kurz mit einer virtuellen Safety-Car-Phase eingebremst, und gleich danach folgte die zweite VSC-Phase, denn Daniil Kvyat musste seinen Renner in der ersten Schikane am Streckenrand abstellen, nachdem sein Team ein Ölleck ausgemacht hatte.

20 Runden vor dem Fallen der Zielflagge führte Leclerc das Feld vor Hamilton und Bottas an, dahinter belegten Ricciardo, der sich an seinem Teamkollegen vorbeigearbeitet hatte, und Nico Hülkenberg die weiteren Top-5-Positionen. Auf Punkte-Kurs waren auch Lokalmatador Antonio Giovinazzi, Alex Albon, Sergio Pérez, Kevin Magnussen und Lando Norris unterwegs. Verstappen, Gasly, Stroll, Russell, Vettel, Kubica, Räikkönen und Grosjean folgten auf den weiteren Positionen.

Auch in der Folge lieferten sich die Sieganwärter einen ansehnlichen Zweikampf, wobei Leclerc in der ersten Schikane den Notausgang nehmen musste. Die Regelhüter befanden, dass diese Abkürzung keinen Vorteil mit sich brachte, weshalb sie auf eine Strafe gegen den Rennleader verzichteten. Der Zweikampf des Ferrari-Piloten und des Mercedes-Stars ging weiter und Leclerc wurde von seinem Renningenieur angewiesen, in der Bremszone der vierten Kurve nicht die Spur zu wechseln. «Ich habe das nicht getan», lautete die Antwort des 21-Jährigen.

Elf Runden vor dem Rennende wurde Leclerc seinen Verfolger vorerst einmal los, weil dieser in der ersten Schikane durch einen Verbremser den Notausgang nehmen musste und hinter seinen Teamkollegen Bottas zurückfiel. Der Ferrari-Leader hatte daraufhin den Finnen im Nacken, der seinerseits angefeuert wurde, den 21-Jährigen unter Druck zu setzen. Bottas erlaubte sich aber einen Fehler in der Ascari und verlor dadurch eine halbe Sekunde. Er konnte zwar vor Hamilton bleiben, fiel dadurch aber aus der DRS-Zone, weil er mehr als eine Sekunde Abstand zum Vordermann hatte.

Sieben Runden vor dem Ende musste Kevin Magnussen seinen Haas-Renner an der Box abstellen. Der Däne war damit der dritte GP-Star, der das Rennen nicht beenden konnte. Hamilton holte sich in der 50. Rennrunde frische Reifen an der Box ab, konnte die dritte Position aber dennoch halten. Auf den frischen weichen Reifen drehte der WM-Leader noch die schnellste Rennrunde im zweitletzten Umlauf.

Am Ende durfte sich Leclerc über den Ferrari-Heimsieg freuen, Bottas und Hamilton komplettierten das Podest. Ricciardo, Hülkenberg, Albon, Pérez, Verstappen, Giovinazzi und Norris folgten auf den weiteren Punkterängen. Gasly, Stroll, Vettel, Russell, Räikkönen, Grosjean und Kubica folgten auf den weiteren Rängen.

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