Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Vor Mexiko-GP: Fahrer unter elektronischer Kontrolle

Von Mathias Brunner
Pistengrenzen sind in Mexiko immer ein Thema, hier Sebastian Vettel 2018

Pistengrenzen sind in Mexiko immer ein Thema, hier Sebastian Vettel 2018

​Die letzten Jahre haben gezeigt: Die Fahrer nehmen es beim Thema Pistengrenzen im Autódromo Hermanos Rodríguez nicht so genau. Also wollen die Regelhüter des Autoverbands FIA ein wenig nachhelfen.

Wir haben längst den gläsernen Fahrer: Vorbei die Zeiten, als ein Pilot zurück zur Box kommen und sich nach einem Patzer herausreden konnte. Unzählige Sensoren an Bord zeichnen alles auf. Bislang eher weniger aufgezeichnet wurde, wenn die Fahrer Kurven mehr und mehr schneiden, um entweder einen kürzeren Weg anzustreben oder mehr Schwung auf die folgende Gerade mitzunehmen. Der Begriff Pistengrenze ist im Laufe der Jahre ziemlich dehnbar geworden, zu dehnbar für die Regelhüter der FIA.

Der Autoverband FIA tut sich seit Jahren recht schwer mit Pistensündern. Immer wieder suchen die Herren Formel-1-Fahrer den Weg am eigentlichen Asphaltband vorbei, um ihre Linie zu optimieren oder mehr Schwung für die folgende Kurve zu holen. Zum Teil reagierte die FIA mit Kunststoff-Elementen, die so platziert werden, dass das Abkürzen unattraktiv wird. Geklappt hat das nicht immer. Einige Fahrer handelten sich an solchen Elementen Aufhängungsschaden ein, weil Formel-1-Querlenker für diese Belastung nicht konstruiert worden sind.

Traditionalisten führen an dieser Stelle spöttisch, aber vollkommen richtig ins Feld: Früher standen entlang der Piste Bäume. Kein Wunder, war das Abkürzen keine besonders kluge Idee. Aber auch die heutigen Formel-1-Fahrer wissen durchaus, wie man sich an Pistengrenzen hält. In Monte Carlo fährt schliesslich auch keiner hinter der Leitschiene oder in Singapur hinter den Beton-Elementen.

Das grösste Problem: Rennstrecken werden das ganze Jahr über betrieben, nicht nur für die Grand-Prix-Rennwagen, und die Piste kann nicht jede Woche umgebaut werden. Am Red Bull Ring etwa werden Randsteine für die Formel 1 gelegt, die natürlich wieder abgebaut werden müssen, wenn die MotoGP kommt. Es ist nun mal so, dass auf vielen Strecken nicht nur Formel 1 gefahren wird, sondern auch Tourenwagen und Superbikes und MotoGP.

In Belgien hat die FIA mit einer elektronischen Kontrolle in der Raidillon-Passage gute Erfahrungen gemacht. Die kritische Stelle im Autódromo Hermanos Rodríguez ist Kurve 11 nach der S-Passage. Hier lässt sich prima abkürzen und Anlauf für die folgende Gerade holen, wo auch noch der Heckflügel flachgestellt werden darf.

Die FIA legt den Piloten die elektronische Fussfessel an: Wer hier komplett neben der Bahn fährt, bekommt die entsprechende Rundenzeit gestrichen, drei Vergehen führen zu einer Verwarnung (schwarz-weisse Flagge). Es gibt nur eine Verwarnung, bevor ein Fahrer aus dem Rennen geholt wird.

Entscheidend ist, ob ein Rad noch Berührung mit dem rot-weissen Randstein hat. Wer zudem in den Passagen der Kurven 1 bis 3, 8 sowie 11 von der Bahn gerät, der muss sich hinter einem extra aufgestellten Poller wieder auf die Strecke einordnen. Wer das nicht tut, der muss mit einer Strafe rechnen.


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