Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP2 Brasilien: Vettel top, Rauchzeichen von Gasly

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel war im zweiten Training von Brasilien der Schnellste

Sebastian Vettel war im zweiten Training von Brasilien der Schnellste

Im zweiten freien Training zum Brasilien-GP gab Ferrari-Star Sebastian Vettel das Tempo vor. Robert Kubica sorgte schon früh für Schrott, das Toro Rosso-Duo kämpfte mit Motor-Problemen.

Noch während sich viele Konkurrenten gleich zum Start des zweiten freien Trainings in Brasilien aufmachten, um ihre ersten Runden zu drehen, wurde in der Box von Alex Albon noch eifrig geschraubt. Grund dafür war ein Crash zum Schluss des ersten Trainings, den der Red Bull Racing-Star produziert hatte. Zuvor hatte der F1-Rookie die Bestzeit der nassen Session aufgestellt.

Dass es auch am Nachmittag knifflig war, bewies Robert Kubica. Das notorische Schlusslicht des F1-Feldes verlor bereits bei seinem ersten Versuch ausgangs der dritten Kurve die Kontrolle über seinen Williams und krachte in die Streckenbegrenzung, weshalb die roten Flaggen geschwenkt wurden. Im Gegensatz zu Kubica kam der Renner aus Grove nach dem Abflug nicht mehr aus eigener Kraft vom Fleck, deshalb dauerte es knapp sieben Minuten, bis die GP-Stars wieder auf die Strecke durften.

Noch vor dem Crash des Polen hatte sich Valtteri Bottas mit 1:10,812 min die Spitzenposition vor Carlos Sainz, Antonio Giovinazzi, Lando Norris, Daniel Ricciardo, Romain Grosjean und Kimi Räikkönen gesichert. Und der Mercedes-Pilot gehörte mit Max Verstappen auch zu den Ersten, die gleich nach der Freigabe der Strecke wieder loslegten.

Es dauerte denn auch nicht lange, bis ein neuer Name an der Spitze der Zeitenliste auftauchte, erst waren es Verstappen und Albon, die sich auf den ersten beiden Positionen einreihten, dann setzte sich Champion Lewis Hamilton mit seiner ersten gezeiteten Runde des Tages an die Spitze. Mit 1:09,938 min blieb er knapp eine Zehntel schneller als Verstappen. Ferrari-Talent Charles Leclerc drehte derweil die drittschnellste Runde.

Sein Teamkollege Sebastian Vettel übernahm als Nächster die Spitze. Der Heppenheimer blieb mit 1:09,570 min auch schneller als Leclerc bei seinem nächsten Versuch, mit dem er Hamilton von Position 2 verdrängte. Sein Stallgefährte hielt sich vorerst an der Spitze, denn kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde der Session setzte der Regen wieder ein und wurde bald darauf stärker.

Schrecksekunde für Mercedes

So kam es, dass Verstappen die Strecke bald für sich hatte. Der22-Jährige rückte auf den mittelharten Reifen und mit einem neuen Frontflügel aus, den er sich zuvor an der Box abgeholt hatte. Bald darauf beschwerte er sich über Boxenfunk bei seinem Team über die Motorbremse. Wenig später bekam er Gesellschaft von George Russell, der im Williams die erste FP2-Fahrt auf den weichen Reifen wagte.

Das lockte ein paar weitere GP-Stars auf die Piste, sodass zur Halbzeit wieder viele Piloten auf der Piste waren. Das wurde den Mercedes-Piloten beinahe zum Verhängnis, denn die beiden Silberpfeile kamen sich in die Quere. Hamilton, der auf einer schnellen Runde unterwegs war, musste ausweichen, um seinen bummelnden Teamkollegen nicht zu erwischen.

Auch Vettel, der dabei war, eine schnelle Runde zu drehen, wurde durch den Finnen im letzten Sektor eingebremst. Auf der anderen Seite der Strecke sorgte hingegen Daniil Kvyat mit einem halben Dreher – der ohne Folgen blieb – für Unterhaltung. Kurz drauf stellte Charles Leclerc mit 1:09,238 min eine neue Bestmarke auf, die nur Augenblicke später von Vettel unterboten wurde, wenn auch nur knapp, denn der Deutsche war mit 1:09,217 min bloss 21 Tausendstel schneller als sein Stallgefährte.

Hinter dem Ferrari-Duo belegten Bottas, Hamilton, Verstappen, Kevin Magnussen, Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen, Carlos Sainz und Nico Hülkenberg die weiteren Top-10-Positionen vor Alex Albon, Pierre Gasly, Antonio Giovinazzi, Kvyat, Sergio Pérez, Romain Grosjean, Lance Stroll, Lando Norris, Russell und Crashpilot Kubica, der ohne Rundenzeit blieb.

Verstappen verbesserte sich wenig später auf den weichen Reifen auf die dritte Position, womit er Hamilton verdrängte. Dem Red Bull Racing-Star fehlten nur 0,134 sec auf den aktuellen Spitzenreiter aus Heppenheim. Nachdem die Pole-Anwärter ihre ersten Quali-Simulationen abgespult hatten, durfte sich Ferrari-Teamchef Mattia Binotto freuen, denn seine beiden Schützlinge belegten die ersten beiden Positionen vor Verstappen und dem Mercedes-Duo, wobei Hamilton mit 0,223 sec Rückstand auf die Bestzeit das Schlusslicht dieses Quintetts darstellte.

Rauchzeichen von Pierre Gasly

Kurz vor Beginn der letzten halben Trainingsstunde des Tages bekundete Giovinazzi Probleme. Der Italiener beschwerte sich über Boxenfunk, dass er keine Power mehr habe, und steuerte im Schleichgang die Box an. Im Mittelfeld lieferten sich die GP-Stars hingegen eine enge Zeitenjagd. Magnussen auf dem sechsten Platz und Pérez auf Position 15 trennten nur drei Zehntel. Die geringen Zeitabstände sind nicht zuletzt auf die kurze Strecke zurückzuführen, die nur 4,309 km lang ist.

20 Minuten vor dem Ende wurde das Feld durch eine virtuelle Safety-Car-Phase eingebremst, denn Pierre Gasly rollte in seinem Toro Rosso plötzlich ohne Vortrieb. Der Franzose musste seinen Dienstwagen schliesslich mit rauchendem Heck am Streckenrand abstellen. Für ihn war das zweite Training damit gelaufen, der Rest durfte bald wieder Gas geben.

«Die Saison neigt sich dem Ende zu und entsprechend viele Kilometer haben die Motoren bereits abspulen müssen, ich schätze deshalb, dass wir noch einige solche Probleme hier und in Abu Dhabi sehen werden», prophezeite GP-Veteran und TV-Experte Karun Chandhok. Tatsächlich kämpfte auch Kvyat mit Motor-Problemen und flog deshalb ab. Weil sein Team Flammen an seinem Heck ausmachte, wurde der Russe angewiesen, seinen Dienstwagen schleunigst zu verlassen.

An der Spitze änderte sich deshalb nichts mehr, am Ende durfte Vettel mit 1:09,217 min die Tagesbestzeit bejubeln. Hinter ihm belegte Leclerc mit 21 Tausendsteln Rückstand den zweiten Platz vor Verstappen, Bottas, Hamilton, Magnussen, Ricciardo, Räikkönen, Albon und Sainz. Hülkenberg, Gasly, Giovinazzi, Kvyat, Pérez, Grosjean, Stroll, Norris, Russell und Kubica komplettierten die Zeitenliste.

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