Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Rückblick 2019: Pleiten, Pech und Pannen bei Ferrari

Von Rob La Salle
Ferrari machte in diesem Jahr zu viele Fehler

Ferrari machte in diesem Jahr zu viele Fehler

Ferrari erwischte einen starken Start ins Jahr 2019, doch auf die vielversprechenden Wintertestfahrten folgte die Ernüchterung. Immerhin: Aufsteiger Charles Leclerc übertraf die Erwartungen.

Bei den Vorsaison-Testfahrten 2019 überzeugt Ferrari noch alle Kritiker mit dem Speed des roten Renners, doch schon da zeigt sich, dass bei den Italienern noch zu viel kaputtgeht. Ob Kühlung, Stromversorgung oder Auspuff – den Ingenieuren aus Maranello bereitet die Standfestigkeit Kopfzerbrechen. Und das soll nicht ihre einzige Sorge bleiben.

Auch bei der Strategie vergreifen sich die Verantwortlichen im ältesten GP-Rennstall der Welt gleich mehrmals. So fällt Charles Leclerc sowohl im Qualifying zum Heimspiel in Monte Carlo als auch beim Saisonfinale in Abu Dhabi einem falschen Zeitmanagement zum Opfer, Sebastian Vettel muss sich bereits beim dritten Saisonlauf in China über einen viel zu späten Boxenstopp ärgern und in Baku legt der Deutsche sogar einen unnötigen Reifenwechsel ein.

Hinzu kommen mehrere Fahrfehler der Piloten – allen voran Vettel – und auch mehrere verpatzte Boxenstopps. Tiefpunkt im Pleiten-Jahr der Italiener ist der Crash der beiden Ferrari-Stallgefährten in Brasilien, der beide aus dem Rennen wirft. Und auch beim Saisonfinale in Abu Dhabi muss Leclerc bis nach dem Rennen die Disqualifikation befürchten, da die Regelhüter Unstimmigkeiten bei der Spritmenge feststellen. Am Ende kommt Ferrari mit einem blauen Auge davon, für das Vergehen gibt es eine Geldstrafe, sodass Leclerc seinen dritten Platz behalten darf.

So wird man natürlich nicht Weltmeister, auch wenn alle Zutaten für den Erfolg mit einem schnellen Auto und einem starken Junior vorhanden sind. Denn trotz aller Pleiten, Pech und Pannen hinterlässt Aufsteiger Leclerc in seinem ersten Jahr einen sehr starken Eindruck. Der Monegasse setzt sich mit sieben Poles, zwei Siegen und acht weiteren Podestplätzen gegen den vierfachen Weltmeister im Team durch, am Ende belegt er den vierten WM-Rang vor Vettel, der nur in Singapur als Erster ins Ziel kommt.

Der Heppenheimer erlebt selbst ein schwieriges Jahr, viel zu oft nimmt er sich selbst alle Chancen auf ein gutes Ergebnis. In Kanada wird ihm eine umstrittene Strafe zum Verhängnis, die er nach einem harten Duell mit Hamilton aufgebrummt bekommt. Der 32-Jährige sieht sich um den Sieg betrogen und viele Experten stimmen ihm zu. Dennoch erntet Vettel in diesem Jahr mehr Kritik als Lob von den Berichterstattern.

Formel-1-WM 2019, Fahrer

1. Lewis Hamilton, Mercedes, 413 Punkte. 2. Valtteri Bottas, Mercedes, 326. 3. Max Verstappen, Red Bull Racing 278. 4. Charles Leclerc, Ferrari, 264. 5. Sebastian Vettel, Ferrari 240. 6. Carlos Sainz, McLaren, 96. 7. Pierre Gasly, Toro Rosso, 95. 8. Alex Albon, Red Bull Racing, 92. 9. Daniel Ricciardo, Renault, 54. 10. Sergio Pérez, Racing Point, 52. 11. Lando Norris, McLaren, 49. 12. Kimi Räikkönen, Alfa Romeo, 43. 13. Daniil Kvyat, Toro Rosso, 37. 14. Nico Hülkenberg, Renault, 37. 15. Lance Stroll, Racing Point, 21. 16. Kevin Magnussen, Haas, 20. 17. Antonio Giovinazzi, Alfa Romeo, 14. 18. Romain Grosjean, Haas, 8. 19. Robert Kubica, Williams, 1. 20. George Russell, Williams, 0.

Formel-1-WM 2019, Teams

1. Mercedes, 739 Punkte. 2. Ferrari, 504. 3. Red Bull Racing, 417. 4. McLaren, 145. 5. Renault, 91. 6. Toro Rosso, 85. 7. Racing Point, 73. 8. Alfa Romeo, 57. 9. Haas, 28. 10. Williams, 1.

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