Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Veto von Mercedes: Keine umgekehrte Startaufstellung

Von Adam Cooper
Start zum Grossen Preis von Österreich 2019

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​Die Formel 1 will nach dem Corona-Lockdown in rascher Folge viele Rennen in Europa durchführen – und die Startaufstellung für mehr Spannung umdrehen! Weltmeister Mercedes-Benz wehrt sich dagegen.

Seit Jahren wird in der Formel 1 versucht, mit künstlichen Eingriffen mehr Spannung zu erzeugen. Die Idee, die Startaufstellung umzudrehen, wurde vom langjährigen Serien-Promoter Bernie Ecclestone und von Erfolgs-Teamchef Flavio Briatore regelmässig zur Sprache gebracht. Auch der heutige Formel-1-Sportchef Ross Brawn will spannendere Rennen erzeugen. Wenn die Formel 1 nach dem Corona-Lockdown in rascher Folge Rennen abspult, so der Plan von Brawn, dann soll teilweise die Reihenfolge der Startaufstellung umgedreht werden. Die Besten müssen sich von hinten nach vorne arbeiten.

Nach dem Aufstellen eines provisorischen Plans für acht WM-Läufe in Europa (siehe unten) ist darüber gesprochen worden, wie das jeweils zweite Rennen auf der gleichen Bahn aufgewertet werden kann. Bekanntlich beginnt die WM am 5. Juli auf dem Red Bull Ring von Spielberg, dann wird am 12. Juli gleich noch einmal in der Steiermark gefahren. Für Silverstone sind ebenfalls zwei Läufe geplant, am 2. August und am 9. August.

Auch am Quali-Format soll wieder geschraubt werden, so wie das Ross Brawn schon für 2020 plante. Der Engländer will mit Quali-Rennen experimentieren. Am zweiten GP-Wochenende soll auf der gleichen Bahn nicht das gewohnte Abschlusstraining ausgetragen werden, sondern ein 30 Minuten kurzes Quali-Rennen. Die Aufstellung zu diesem Rennen – gemäss WM-Stand.

Aber so einfach geht das nicht. Gemäss Formel-1-Reglement müssen für kurzfristige Änderungen des sportlichen Reglements alle zehn Rennställe zustimmen. Denn es gilt: Das sportliche Reglement für eine neue Saison muss immer bis Ende April des vorangegangenen Jahres veröffentlicht werden. Danach müssen alle zehn Teams zustimmen.

Der Autosport-Weltverband hat vor dem Hintergrund der Coronakrise reagiert: Grössere Änderungen im Reglement können gewissermassen per Notrecht auch kurzfristig geändert werden – wenn sechs der zehn Teams einverstanden sind. Aber diese Sonderregel ist dafür gedacht, beispielsweise aus Spargründen 2021 das 2020er Chassis weiter zu verwenden. Das trägt zum Überleben der Teams bei. Eine Änderung des Quali-Formats ändert an der finanziellen Situation der Rennställe nichts, kann also nicht als dringlich eingestuft werden.

Formel-1-Weltmeister Mercedes-Benz wehrt sich gegen künstliche Eingriffe, gegen Schnickschnack wie umgekehrte Startaufstellungen, das entspreche nicht dem Geist der Formel 1. Am 3. Juni findet eine Sitzung der Team-Manager im Rahmen der F1-Arbeitsgruppe Sport statt. Dabei soll über Details verhandelt werden.

Europa-GP (provisorisch)

5. Juli: Red Bull Ring (Österreich)
12. Juli: Red Bull Ring (Österreich)
19. Juli: Hungaroring (Ungarn)
2. August: Silverstone (Grossbritannien)
9. August: Silverstone (Grossbritannien)
16. August: Spanien (Barcelona)
30. August: Spa-Francorchamps (Belgien)
6. September: Monza (Italien)

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