Wirbel um Wolff und Mercedes: Daimler dementiert

Von Andreas Reiners
Toto Wolff

Toto Wolff

Die Spekulationen reißen nicht ab: Steigt Mercedes aus der Formel 1 aus? Und hört Toto Wolff als Motorsportchef auf? Daimler hat sich jetzt zu den Gerüchten geäußert.

Die Coronakrise ist auch an Daimler nicht spurlos vorübergegangen. Im Gegenteil: Die Schieflage, in der sich der Konzern auch vorher schon befand, wurde dadurch noch verschärft.

Der neue Daimler-Chef Ola Källenius hatte deshalb bereits Ende 2019 ein umfassendes Sparprogramm aufgelegt. Seit dem 22. Mai 2019 ist der 50-Jährige für den Konzern und dessen 300.000 Mitarbeiter verantwortlich.

Die Großbaustellen sind durch Corona angewachsen. Im ersten Quartal brach der Gewinn um 80 Prozent ein, von 2,8 Milliarden auf 617 Millionen Euro, Daimler will beim Personal 1,4 Milliarden Euro sparen.

Klar ist bei einem solchen Programm, dass auch die Formel 1 ins Visier gerät, wenn auch größtenteils öffentlich beziehungsweise medial.

Heißt: Immer wieder kochten Gerüchte hoch, Mercedes ziehe sich aus der Königsklasse zurück.

Auch die Zukunft von Motorsportchef Toto Wolff ist in diesem Zuge immer wieder Thema, sein Vertrag läuft Ende 2020 aus. Er hatte in einem Interview der Zeitung «Österreich» Anfang April eine mögliche Veränderung seiner Arbeit beim Team angedeutet.

Er sei und bleibe Mercedes-Motorsportchef und Formel-1-Chef, und daran werde sich «kurzfristig nichts ändern», hatte er gesagt. Er hatte sich aber auch «einigermaßen überrascht über die Wendungen» gezeigt, die es über den Winter gegeben habe, und über das Verhalten einzelner Personen. Näher ging er darauf nicht ein.

Dafür nun aber Daimler.

«Wir haben nicht vor, uns aus der Formel 1 zurückzuziehen», sagte Daimler-Sprecher Jörg Howe der dpa. «Es gibt keinen Beschluss und keinen Grund, aus der Formel 1 auszusteigen.»

Auch zur Personalie Wolff äußerte sich Howe. «Toto ist und bleibt unser Teamchef - über die Saison hinaus», bekräftigte er.

«Spekulationen über einen möglichen Rückzug aus der Formel 1 sind weiterhin unbegründet und unverantwortlich», heißt es in einer weiteren Erklärung: «Der Sport hat die richtigen Maßnahmen ergriffen, um die Folgen der Covid-19-Pandemie und ihre zukünftige finanzielle Nachhaltigkeit anzugehen, und wir begrüßen diese Schritte.»

«Es ist unsere klare Absicht, auch in den kommenden Jahren als Mercedes-Benz Werksteam in der Formel 1 zu fahren, und dies mit unserem geschäftsführenden Gesellschafter Toto Wolff.»

Auto Bild Motorsport und F1-Insider.com hatten berichtet, dass Wolff nach Ablauf seines Vertrages ins Aufsichtsgremium des Teams wechseln werde. Wolff hält 30 Prozent der Anteile am Mercedes-Werksteam. Angeblich sollen er und Lawrence Stroll ihre Anteile aufstocken, was zu weiteren Spekulationen führt, ob das Mercedes-Werksprogramm noch in der aktuellen Form weitergeführt wird.

«Finanziert» werden soll die Übernahme des Daimler-Anteils (70 Prozent) wiederum durch Aston-Martin-Aktien, von denen Stroll wiederum 25 Prozent besitzt und an dem auch Wolff beteiligt ist.

Der jüngste Wechsel von Tobias Moers von Mercedes-AMG zu Aston Martin soll ein Indiz für die enge Zusammenarbeit von Daimler und Aston Martin sein.

Eigentlich soll 2021 aus Racing Point der Formel-1-Werksrennstall von Aston Martin werden, unklar ist, was bei einer Mercedes-Übernahme durch Stroll und Wolff dann mit dem Aston-Martin-Projekt passieren würde. Anteile an zwei Teams zu halten ist unvereinbar, so hatte sich Wolff bis 2016 Schritt für Schritt von seinen Williams-Anteilen getrennt.

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