Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Aston Martin, Mercedes, Ende: Die Vettel-Optionen

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Ferrari gehen nach der Saison 2020 getrennte Wege, die Zukunft des Heppenheimers ist aktuell offen. Wir gehen Optionen des Deutschen durch.

Wie geht es für Sebastian Vettel nach seinem Aus bei Ferrari nach der anstehenden Saison in der Formel 1 weiter? SPEEDWEEK.com zeigt die Optionen des viermaligen Weltmeisters.

Aston Martin:

Man muss auch mal querdenken. Deshalb schlägt zum Beispiel David Coulthard vor, dass Vettel zu Aston Martin wechseln könnte. Aston Martin? Genau, der britische Sportwagenhersteller ist ab 2021 über das aktuelle Racing-Point-Team als eigenes Werksteam dabei.

«Dort könnten sie ihm Aktien geben, und er könnte eine neue Phase in seiner Karriere beginnen. «Lawrence Stroll hat große Pläne für den zukünftigen Erfolg von Aston Martin. Vettel wiederum könnte in dieser Phase seiner Karriere eine tolle Bereicherung in so einem Team sein, mit all seinem Wissen und seiner Erfahrung aus seiner Zeit bei Red Bull und Ferrari», so der ehemalige Formel-1-Pilot im Interview mit dem Podcast «F1 Nation».

Ein bisschen mehr verrät Ralf Schumacher, der betont, dass «einiges in Diskussion» sei. Beim «Warm up» bei Sky sagte er, dass die Möglichkeit bestehe, dass Toto Wolff «in der Kombination mit Vater Stroll» Vettel etwas anbieten kann.

«Ich weiß nicht, ob Toto mich dafür hassen wird», fürchtet Schumacher, glaubt aber, dass für solche Transaktionen «jetzt die richtige Zeit» ist. Wolff ist wie Stroll Aktionär bei Aston Martin.

Eine weitere Option: Stroll und Wolff «übernehmen» Mercedes. Der Konzern ist durch die Coronakrise noch angeschlagener als sowieso schon, ein Ausstieg wurde zwar einmal mehr energisch dementiert, doch die Übernahme muss nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einem Ausstieg sein.

Schumacher hält es für möglich, dass beide bei Mercedes «einsteigen und das Paket kaufen. Deshalb kann in der Kombination sicherlich etwas entstehen.»

Mercedes:

Apropos Wolff: Der Österreicher ist aktuell Mercedes-Motorsportchef, das soll er laut Daimler auch bleiben. Sollten die Silberpfeile in der jetzigen Konstellation in der Königsklasse bleiben, wären sie für Vettel ebenfalls eine Option. Die Verträge von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas laufen nach der Saison 2020 aus. Vettel und Hamilton wären als Teamkollegen eine Hammer-Konstellation, sowohl sportlich als auch medial.

Verhandlungen mit Vettel gibt es derzeit aber keine, wie Wolff betonte: «Wir müssen unserer Linie treu bleiben», sagt er. «Loyalität ist etwas unheimlich wichtiges, Teil unserer Werte. Wir stehen loyal zu unseren jetzigen Fahrern und wollen auch nicht in Verhandlungen treten zu einem Zeitpunkt, wo die Saison noch nicht einmal losgegangen ist.» Erst wenn das passiert ist, «wird man über den Tellerrand hinwegschauen und sagen: Was gibt es denn sonst noch für Möglichkeiten?», so Wolff.

Aber: Medienberichten zufolge ist Valtteri Bottas auf dem Sprung zu Renault. Bei Renault ist nach dem Wechsel von Daniel Ricciardo zu McLaren ein Cockpit für 2021 offen. Und damit theoretisch auch eine Option für Vettel.

Renault:

Das ist eher der Vollständigkeit halber: Denn heiß gehandelt wird vor allem der zweimalige Champion Fernando Alonso. Hinzu kommt: Siegfähig werden die Franzosen 2021 kaum sein, ein Wechsel Vettels würde wenig Sinn ergeben.

Karriereende:

Eine Variante, die ebenfalls nicht unmöglich ist: Vettel beendet seine Karriere. Sollte niemand nachrücken, wäre es das erste Mal seit 1981, dass es keinen deutschen Fahrer in der Formel 1 gibt. Ein Rücktritt würde eher zu Vettels «Charakter, zu seinem Stil passen. Wäre schade für den Sport, aber für die Person Vettel sicher die beste Lösung, sofern kein siegfähiges Team zur Verfügung steht», sagte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko.

Pause:

Ein Hoffnungsschimmer: Vielleicht legt Vettel auch nur eine Pause ein und kehrt 2022 in die Königsklasse zurück, um dann doch noch einmal Weltmeister zu werden.

Alain Prost tat genau das in den 90er-Jahren, nach seinem Aus bei Ferrari nach der Saison 1991 setzte er 1992 aus und gewann im Williams 1993 seinen vierten Titel.

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