Formel 1: Comeback mit Startplatz-Strafe

Mercedes-Benz: Formel-1-Technik für die Serie

Von Rob La Salle
​Von wegen die Formel 1 sei nicht serienrelevant: Mercedes-Benz erklärt, wie die heute in der Königsklasse verwendete MGU-H (motor generator unit heat) künftig in Strassenautos genutzt wird.

Die Zukunft von Mercedes-AMG wird elektrisch und verbindet dabei hohe Effizienz mit einem Plus an Fahrdynamik. Um diese Kombination bestmöglich zu realisieren, arbeiten die Affalterbacher Entwickler mit Hochdruck an innovativen Technologien, die das Leistungsniveau auf eine neue Ebene heben werden.
Mit der nächsten Fahrzeuggeneration hält der elektrische Abgasturbolader Einzug, der mit Technik ausgestattet ist, welche aus der Formel 1 stammt. Sie befindet sich bereits in der letzten Entwicklungsphase und wird künftig in den Serienmodellen eingesetzt.

Diese Technologie, die zusammen mit Partner Garrett Motion entwickelt wurde, stammt direkt aus der Königsklasse und löst den Zielkonflikt zwischen einem kleinen, schnell ansprechenden Lader, der jedoch eine vergleichsweise geringe Spitzenleistung erzielt, und einem grossen Lader mit hoher Spitzenleistung, der wiederum erst verzögert anspricht.

Die Innovation profitiert vom Wissen und der Technologie, die für das «Energy Recovery System» (ERS) der Formel-1-Motors von Mercedes-Benz entwickelt wurde, ganz besonders der MGU-H (motor generator unit heat).

Der Clou dieser innovativen Aufladung: Direkt auf der Laderwelle, zwischen dem Turbinenrad auf der Abgasseite und dem Verdichterrad auf der Frischluftseite, ist ein rund vier Zentimeter schmaler Elektromotor integriert. Dieser elektronisch gesteuerte E-Motor treibt das Verdichterrad an, bevor dieses den Abgasstrom übernimmt.

Die Elektrifizierung des Turboladers verbessert das Ansprechverhalten direkt ab Leerlaufdrehzahl und über den gesamten Drehzahlbereich hinweg deutlich. Das so genannte Turboloch – das verzögerte Ansprechen eines herkömmlichen Laders – wird durch den E-Motor eliminiert.

Die Folge: Der Verbrennungsmotor reagiert spontaner auf Fahrpedalbefehle, das gesamte Fahrgefühl ist deutlich dynamischer und agiler. Ausserdem ermöglicht die Elektrifizierung des Turboladers ein höheres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen, was die Agilität ebenfalls steigert und das Beschleunigungsvermögen aus dem Stand optimiert.

«Wir haben unsere Ziele für eine elektrifizierte Zukunft klar definiert», sagt Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH. «Um sie zu erreichen, setzen wir auf eigenständige und hochinnovative Komponenten sowie Aggregate.»

«Hiermit ergänzen wir unseren Technologiebaukasten strategisch und auf unseren Performance-Anspruch massgeschneidert. Dazu gehört in einem der ersten Schritte der elektrifizierte Turbolader–- ein Beispiel für den Transfer von Formel 1 Technologie auf die Strasse, mit dem wir aufgeladene Verbrennungsmotoren auf ein bislang unerreichtes Agilitäts-Niveau heben.»

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