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Schock für Hamilton und Bottas: Getriebe-Ärger bleibt

Von Rob La Salle
​Schlechte Nachrichten für Österreich-GP-Sieger Valtteri Bottas und Weltmeister Lewis Hamilton. Der leitende Mercedes-Ingenieure Andrew Shovlin spricht von einem fundamentalen Getriebeproblem.

Immer wieder erhielten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton im Grossen Preis von Österreich die gleiche Warnung, jedes Mal eindringlicher: Den Randsteinen des Red Bull Rings fernbleiben! Sonst kommt ihr möglicherweise nicht ins Ziel! Nach dem Rennen meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Die Lage war ernst, vom Start weg. Zunächst traten die Probleme am Wagen von Valtteri auf, wir sprechen hier von einem Problem, das schlagartig zum Ausfall führen kann. Dann begannen sie am Auto von Lewis. Uns war klar – das hat etwas mit den Vibrationen zu tun, die beim Überfahren der Randsteine durchs Auto gehen. Daher die Anweisung, von den Kerbs wegzubleiben. Wir waren uns eine Weile nicht sicher, ob unsere Fahrzeuge ins Ziel kommen würden. Wir versuchten, so viel Tempo als möglich rauszunehmen.»

Nun wird die Lage noch ungemütlicher. Denn der leitende Ingenieur an der Rennstrecke, Andrew Shovlin, spricht in einem Podcast der Formel 1 von einem fundamentalen Problem mit der Kraftübertragung im 2020er Mercedes W11. Und wir sprechen nicht von einem mechanischen Problem. Stattdessen führt eine Kombination aus dem Layout der Getriebe-Innereien mit besonderen Vibrationen, die durchs Auto gehen, wie beim Überfahren der Randsteine, zu Interferenzen bei den Sensoren.

Shovlin sagt: «Valtteri hatte schon Probleme zum Schluss von beiden Freitagtrainings. Das war das erste Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Wir hatten dann am Samstag die gleichen Schwierigkeiten. Daher waren die Probleme im Grand Prix dann keine Überraschungen, wir mussten davon ausgehen, dass sie erneut auftauchen.»

«Wenn du einen Rennwagen baust und einsetzt, dann kommen früher oder später Schwierigkeiten. In diesem Fall hier kommt es zu Rauschen, es kommt zu Interferenzen, also Wellenüberlagerungen der verschiedenen Systeme. Bei Valtteri sahen wir es ungefähr zur Mitte des Rennens. Bei Lewis wurde es immer schlimmer, nachdem es später als im Wagen von Bottas aufgetaucht war.»

Die Techniker suchen fieberhaft nach Mitteln und Wegen, um diesem Rauschen zu begegnen. Unter Rauschen versteht die Physik eine Störgrösse mit breitem, unspezifischem Frequenzspektrum. Bei der Übertragung von Nachrichtensignalen etwa ist das Rauschen meistens die grösste Störquelle.

Denkbar, dass das Innenleben des Getriebes umgebaut werden muss, ein komplett neues Getriebedesign steht nicht zur Diskussion.

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