Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

David Coulthard: Vettel im Aston Martin, wieso nicht?

Von Gerhard Kuntschik
Sebastian Vettel und David Coulthard

Sebastian Vettel und David Coulthard

​Der langjährige Williams-, McLaren- und Red Bull Racing-Pilot kann sich Sebastian Vettel in einem GP-Renner von Aston Martin vorstellen. Der Schotte sagt auch, wieso er sich um die Formel 1 keine Sorgen macht.

Es ist eine der spannendsten Fragen in diesem merkwürdigen Formel-1-Sommer: Wohin führt der Weg von Sebastian Vettel? Bleibt ihm nichts Anderes als Rücktritt? Legt er eine Auszeit ein, um 2022 zurückzukommen? Oder findet er doch noch einen Platz?

Der Schotte David Coulthard (49) hat in 246 Formel-1-Rennen fast alles erlebt, was die Königsklasse bieten kann, auf und abseits der Strecke. Der WM-Zweite von 2001 sagt über Vettel: «Es gibt keinen freien Platz für ihn in einem der Top-Teams. Ich könnte ihn mir 2021 in einem GP-Renner von Aston Martin vorstellen (dem heutigen Racing Point, G.K.). Er könnte dort Aufbauarbeit leisten. Aber wenn Racing Point in diesem Jahr die erwartet starken Leistungen zeigt, gibt es eigenlich keinen Grund, die Fahrer zu wechseln.»

Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer hat bestätigt: Pérez besitzt ein Abkommen bis Ende 2022, bei Lance Stroll – dem Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll, spricht Szafnauer nur von «einem langfristigen Vertrag». David Coulthard schmunzelt: «Ja, ja, Verträge sind Verträge. Die einzig realistische Option für Sebastian ist wohl, 2021 auszusitzen oder einfach nach einer brillanten Karriere mit vier WM-Titeln zu akzeptierten, dass das Leben nach der Formel 1 weitergeht.»

Das Leben geht auch für die Formel 1 weiter, Serien-CEO Chase Carey möchte im späteren Verlauf der Saison wieder Rennen vor Fans zeigen, in Sotschi etwa werden Eintrittskarten verkauft. Der 13fache GP-Sieger Coulthard meint: «Ich möchte gerne glauben, dass wir noch 2020 wieder vor Zuschauern fahren können. Mit den gleichen Schutzmaßnahmen wie im Fahrerlager kann man auch Menschen auf den Tribünen haben. In Flugzeugen oder Zügen geht es viel enger zu als auf einer Tribüne im Freien, wo man Abstand halten kann.»

Zum generellen Zustand der Königsklasse meint David: «Ich mache mir da keine Sorgen. Aber jeder weiß, dass es einmal ein Ende gibt. Davor soll man das Beste daraus machen. Das Leben ist eine Reise, und für manche war die Formel 1 in den vergangenen 70 Jahren ein Teil der Reise. Die Formel 1 wird sich weiterentwickeln, wird die schnellste Rennserie bleiben und wird weiter ein Massenpublikum genauso wie Techniker anziehen. Die Menschen lieben jede Form von Wettbewerb, deshalb mache ich mir keine Sorgen um die Formel 1, auch wenn sie sich ständig verändert wird. Teams kommen und gehen. Und Menschen werden dafür zahlen, die Besten zu erleben. Aber niemand ist gezwungen, ein F1-Team zu führen.»

Ab 2021 wird ServusTV erstmals und gemeinsam mit dem ORF die Formel 1 in Österreich übertragen. Kann sich der langjährige Red Bull-Fahrer Coulthard Arbeit beim Red Bull-TV-Sender ServusTV vorstellen? Coulthard: «Mein Kommentatorenvertrag ist exklusiv mit Channel 4, aber ich kann Interviews für jede andere Station geben. Man muss es so sehen: Alles, was der Bewerbung des Sports hilft, ist gut für den Sport.»

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