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Charles Leclerc zu Ferrari-Stopp: «Heilige Scheisse»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc beim Boxenstopp

Charles Leclerc beim Boxenstopp

​Charles Leclerc schlüpfte nach einem langen Boxenhalt in Belgien heraus: «Heilige Scheisse!» Der Monegasse hat sich für den Fluch entschuldigt. Aber was ging beim Stopp eigentlich genau schief?

Als Charles Leclerc nach einem langen Boxenhalt im Belgien-GP endlich losfahren konnte, entrutschte dem Monegassen: «Porca puttana!» Sinngemäss: heilige Scheisse. Später hat sich der zweifache GP-Sieger entschuldigt: «Mir war nicht klar, dass mein Mikro noch offen war, es tut mir leid.»

Aber was war eigentlich genau der Grund für den langen Stopp und den Kraftausdruck von Charles? Als wegen des Crashes von Antonio Giovinazzi und George Russell das Safety-Car auf die Bahn geschickt wurde, nutzte das halbe Startfeld die Chance auf einen Reifenwechsel, so auch Leclerc.

Zu diesem Zeitpunkt war den Ferrari-Technikern bereits klar, dass der Stopp bei Charles länger dauern würde – wegen eines Problems mit dem pneumatischen System. Der Wagen brauchte mehr Druckluft.

Ferrari-Strategiechef Inaki Rueda: «Druckluft braucht ein moderner Formel-1-Renner für den Ventiltrieb. Hin und wieder kann es vorkommen, dass ein Wagen wie zu viel Öl auch zu viel Luft verbraucht. Dann müssen wir auffüllen. Wir machen das mit einem Schlauch, der an der linken Flanke des Wagens angebracht wurde. Wir proben das schnelle Nachfüllen regelmässig.»

Eigentlich wollte Ferrari in der Safety-Car-Phase beide Fahrer abfertigen. Weil aber klar war, dass der Halt von Leclerc länger dauern würde, musste Vettel eine weitere Runde zurücklegen. Rueda: «Seb hätte zu viel Zeit verloren, hätten wir auch ihn sofort hereingeholt. Letztlich bedeutete das Nachfüllen an Druckluft, dass Charles hinter Kimi Räikkönen zurückfiel, und Vettel vor Leclerc ins Ziel kam.»

Beide Ferrari-Fahrer waren nun mit harten Reifen unterwegs, Vettel fuhr damit ins Ziel. Aber Leclerc musste für einen zweiten Stopp und noch mehr Druckluft hereinkommen. Dieses Mal erhielt er gebrauchte mittelharte Pirelli. Damit reichte es nur noch für Rang 14, einen Platz hinter Vettel.

Belgien-GP 2020, Circuit de Spa-Francorchamps

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24:10,55 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +8,176 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +15,259
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,349
5. Esteban Ocon (F), Renault, +40,846
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +42,261
7. Lando Norris (GB), McLaren, +42,745
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +48,319
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +52,691
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +53,666
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:09,346 min
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1:10,178
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:11,821
14.  Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,609
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1:15,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1:17,869
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:25,762
Out
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Unfall
George Russell (GB), Williams, Unfall
Carlos Sainz (E), McLaren, Motorschaden, nicht gestartet

WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen

1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken

1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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