Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

GP-Ikone Jochen Rindt: Feinfühlig und draufgängerisch

Von Gino Bosisio
Jochen Rindt mit Lotus-Chef Colin Chapman in Zandvoort 1970

Jochen Rindt mit Lotus-Chef Colin Chapman in Zandvoort 1970

​Anlässlich des 50. Todestages der Grand-Prix-Ikone Jochen Rindt vom 5. September erinnert sich sein Halbbruder Uwe Eisleben an den Publikumsliebling: «Er war feinfühling und draufgängerisch.

Uwe Eisleben wohnt heute im Schwarzwald, ist das komplette Gegenteil von Jochen Rindt. Er beschreibt seinen Halbbruder Jochen so: «Jochen war sehr feinfühlig, aber auch draufgängerisch. Er musste einfach gewinnen. Er musste gut, nein, besser sein. Er hat alle unter Druck gesetzt, natürlich zum Spass.»

Uwe Eisleben ist drei Jahre älter als Jochen Rindt. "Wir haben viel Tennis gespielt und sind Radrennen gefahren. Wir haben mit dem Luftgewehr in der Wohnung geschossen. Es knallte furchtbar, die Nachbarin hat sich beschwert.»

Auch an den Beginn von Rindts Auto-Karriere erinnert sich Eisleben lebhaft: «In den Sommerferien hat mich der Grossvater nach Schruns eingelanden. Einige Tage später kam Jochen mit dem Grossvater nach – im Simca, den er ihm zum Abitur geschenkt hatte. Wir sind dann bei einem Rennen gefahren. Ich habe mich einfach am Sitz festgehalten. Ich war froh, als ich wieder aussteigen konnte. Wir haben uns am Bahnhof sehr nett verabschiedet. Ich wollte sagen, fahr vorsichtig, aber das half nichts, und ich wusste, dass er es ohnehin nicht machen würde.»

Zum Unglücks-Wochenende sagt Eisleben: «Im Frühjahr 1970 hatte mir Jochen geschrieben, er wolle bald aufhören, weil es einfach zu gefährlich sei. Ich konnte dem Rennsport ohnehin nie Begeisterung entgegenbringen. Ich dachte mir: Hoffentlich kann er das Jahr noch heil rüberbringen. Als ich vom Tod erfuhr, war ich vor allem wütend, weil es so sinnlos war. Als ich zur Beerdigung nach Graz fuhr, war ich nur noch sehr traurig.»

Jochen Rindt in der Formel 1

60 Grands Prix (von Österreich 1964–1970)
1964 mit Rob Walker Racing (Brabham)
1965 mit Cooper (4 Punkte, WM-13.)
1966 mit Cooper (22 Punkte, WM-3.)
1967 mit Cooper (6 Punkte, WM-13.)
1968 mit Brabham (8 Punkte, WM-12.)
1969 mit Lotus (22 Punkte, WM-4.)
1970 mit Lotus (45 Punkte, Weltmeister)

10 Pole-Positions
(Frankreich und Kanada 1968, Spanien, Niederlande, Grossbritannien, Italien und USA 1969, Niederlande, Grossbritannien und Österreich 1970)

6 Siege
(USA 1969, Monaco, Niederlande, Frankreich, Grossbritannien und Deutschland 1970)

13 Podestplatzierungen
(Abgesehen von den Siegen oben zweite Plätze in Belgien und USA 1966 sowie Italien 1969; dazu dritte Ränge in Deutschland 1966, Südafrika und Deutschland 1968 sowie Kanada 1969)

3 beste Rennrunden
(Spanien und USA 1969, Monaco 1970)

Weltmeister 1970

109 WM-Punkte

2521 Rennrunden

388 Führungsrunden

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