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Ferrari-Zögling Mick Schumacher: Dreher, nur 15.

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher

Mick Schumacher

​Abschlusstraining zum Formel-2-Hauptrennen in Mugello: Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher erringt nach einem Dreher den 15. Startplatz, von Pole-Position wird Christian Lundgaard losfahren können.

30 Minuten Qualifying, zwei Sätze weicher Pirelli-Reifen, fast dreissig Grad Umgebungstemperatur, an die vierzig Grad Pistentemperatur – das Abschlusstraining der Formel 2 in Mugello würde eine heisse Sache werden. Alle Piloten gingen sofort auf die Bahn, um die knapp bemessene Zeit bestmöglich zu nutzen und im Idealfall die vier Punkte für die Pole-Position zu erobern.

Schon im Formel-3-Qualifying war Verkehr ein Riesenthema gewesen. Zudem entwickelt sich die Piste in der Toskana ständig. In der Formel 3 waren die letzten Runden die schnellsten, natürlich hatten das Fahrer und Techniker der Formel 2 bemerkt. Schon beklagte sich Mick Schumacher am Funk über die Fahrer vor ihm, die seiner Meinung nach zu wenig schnell fuhren, aber auch keinen Platz liessen.

Schumacher erzeugte sich eine schöne Lücke und war flott unterwegs, dann aber ein Dreher! Der 21jährige Deutsche musste gewaltig zaubern und konnte zum Glück verhindern, dass er in die Pistenbegrenzung am Ausgang der Palagio-Kurve krachte. Aber der ersten Reifensatz war kaputt.

Die schnellsten Fahrer nach den ersten fliegenden Runden: Ferrari-Junior Marcus Armstrong erstaunlicherweise vorne, der Neuseeländer ist seit dem zweiten Red Bull Ring-Wochenende Mitte Juli ohne Punkte. Dann kam Renault-Junior Christian Lundgaard, der seinen Reifen eine Abkühlphase gegönnt hatte: neue Bestzeit, ganz knapp vor Williams-Nachwuchsfahrer Dan Ticktum, dem Brasilianer Felipe Drugovich und Red Bull-Junior Juri Vips. Mick Schumacher war die diesem Zeitpunkt Zweitletzter.

Die Prema-Mechaniker reparierten mit Klebeband den beschädigten Unterboden und die Luftleit-Elemente. Bei so wenig Quali-Zeit war an eine Auswechslung der Teile nicht zu denken. Der junge Schumacher bezahlte seinen Fehler mit einem erheblichen aerodynamischen Nachteil beim zweiten Versuch. Minutenlang passierte auf der Bahn überhaupt nichts.

Zehn Minuten vor Schluss hatten die Fahrer genug vom Warten und gingen erneut auf die Bahn. Wer würde das Beste aus seinen Reifen holen? Wer würde freie Bahn haben? Wer würde fehlerfrei fahren? Christian Lundgaard schimpfte über Nikita Mazepin: «Was für ein Idiot! Denkt er, wie fahren hier ein Rennen?» Der Russe wollte den Dänen nicht überholen lassen, sondern sich eine schöne Nische schaffen.

Wie üblich wurden die empfindlichen, weichen Pirelli zwei Runden lang aufgewärmt, dann ging es um die Wurst: Lundgaard blieb Schnellster, vor Ticktum und Tabellenführer Callum Ilott, dann Marucs Armstrong. Mick Schumacher rückte auf Rang 15 vor, knapp hinter Robert Shwartzman. Da musste noch mehr kommen!

Aber Mick konnte nicht mehr Zeit aus dem Wagen pressen, damit blieb er auf dem 15. Platz sitzen. Erste Formel-2-Pole für den Dänen Lundgaard, neben ihm wird aus Reihe 1 Lundgaard losfahren, der Engländer nur um fünf Tausendstelsekunden geschlagen! Dahinter Callum Ilott und Marcus Armstrong, Robert Shwartzman auf Startplatz 9, Mick Schumacher wird von Rang 15 viel Arbeit haben.


Formel-2-Qualifying in Mugello

1. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, 1:30,133 min
2. Dan Ticktum (GB), DAMS, +0,005 sec zurück
3. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +0,071
4. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +0,184
5. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +0,206
6. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +0,304
7. Juri Vips (EST), DAMS, +0,353
8. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +0,375
9. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +0,394
10. Jack Aitken (GB), Campos Racing, +0,400
11. Yuki Tsunoda (J), Carlin, +0,409
12. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +0,419
13. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +0,453
14. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +0,459
15. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +0,791
16. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +0,841
17. Marino Sato (J), Trident, +0,998
18. Roy Nissany (IL), Trident, +1,026
19. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +1,198
20. Giuliano Alesi (F), BWT HWA Racelab, +1,212
21. Nobuharu Matsushita (J), MP Motorsport, +1,828
22. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +2,226

Stand nach 16 von 24 Rennen

1. Ilott 149
2. Schumacher 143
3. Shwartzman 140
4. Tsunoda 123
5. Lundgaard 120
6. Zhou 102
7. Mazepin 102
8. Delétraz 93

9. Ticktum 77
10. Ghiotto 71
11. Drugovich 67
12. Matsushita 42
13. Aitken 35
14. Armstrong 34
15. Daruvala 23
16. Alesi 8
17. Nissany 5
18. Sean Gelael (RI) 3
19. Piquet 2
20. Markelov 1
21. Vips 0
22. Sato 0
23. Samaia 0

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