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Trotz Ferrari-Vertrags: McLaren hält zu Carlos Sainz

Von Mathias Brunner
Zak Brown, Carlos Sainz und Andreas Seidl 2019 in Austin

Zak Brown, Carlos Sainz und Andreas Seidl 2019 in Austin

​Mitte Mai 2020 war klar: Der Spanier Carlos Sainz hat für zwei Jahre bei Ferrari unterzeichnet und verlässt McLaren. Normal wäre, einen solchen Piloten von der Entwicklung abzunabeln. Tut McLaren aber nicht.

 Es gehört zum Formel-1-Geschäft wie Spa zu Francorchamps: Wenn ein Rennfahrer bei einem anderen Team unterzeichnet hat und klar ist, dass er weggeht, so wird er beim gegenwärtigen Rennstall von den Plänen über die laufende Saison hinaus ausgeschlossen. Es soll begrenzt bleiben, was er an Wissen mitnimmt.

Seit Mitte Mai 2020 steht fest: Der Spanier Carlos Sainz wird McLaren verlassen und sitzt ab Anfang 2021 mindestens zwei Jahre lang in einem Ferrari. Erstaunlicherweise erklärt nun aber McLaren-Teamchef Andreas Seidl, dass der Madrilene nicht von der Entwicklung abgenabelt wird.

Der Passauer sagt: «Carlos ist weiterhin zu hundert Prozent in alles eingebunden, was wir an der Rennstrecke und zuhause im Werk machen. McLaren-CEO Zak Brown und ich sind der Überzeugung – auf diese Weise holen wir das Beste aus Carlos heraus.»

«Schliesslich teilen wir für die Saison 2020 die gleichen Ziele. Er will so viele Punkte holen, wie es nur geht, und wir wollen wie er die bestmögliche WM-Platzierung. Ich glaube nicht, dass sich daran bis zum Saisonfinale etwas ändern wird.»

McLaren-CEO Zak Brown hat zum gleichen Thema gesagt: «Wir wollen in dieser Saison noch so manchen Erfolg feiern. Carlos ist ein Vollprofi, und auch wir gehen professionell vor. Ich bin der Ansicht – wenn man anfängt, einem Fahrer nicht mehr alles offen auf den Tisch zu legen, dann beeinträchtigt das die Leistung in der laufenden Saison. So kann man nicht erfolgreich sein.»

«Wir wollen das Maximum aus der verkürzten Saison 2020 schöpfen. Ich halte es daher für wenig produktiv, Infos zurückzuhalten. Zudem fahren wir in der kommenden Saison mit dem 2020er Chassis weiter. Wären wir in normalen Zeiten, also jetzt bei der Entwicklung der neuen Fahrzeuggeneration, dann wäre es naheliegend gewesen, Carlos nicht alles zu zeigen. Aber die ganz neuen Renner kommen erst 2022. Die Entwicklung der heutigen Renner ist weitgehend eingefroren, also werden wir unser exzellentes Verhältnis zu Carlos weiter pflegen, wir werden wie ein offenes Buch sein für Sainz. Wir gingen auch sehr ehrlich miteinander um, als Carlos uns sagte, dass er mit Ferrari verhandelt.»

Toskana-GP 2020, Mugello

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall   
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen

1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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