Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Pierre Gasly entfesselt: Rang 4 mit AlphaTauri-Honda

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Monza-GP-Sieger Pierre Gasly fährt in Imola in beneidenswerter Form: Der Franzose egalisiert seine beste Qualifikations-Leistung in der Formel 1 – sensationeller vierter Startplatz mit AlphaTauri-Honda.

Pierre Gasly fährt, als wären tausend Höllenhunde hinter ihm her: Der AlphaTauri-Honda-Fahrer tauchte schon im einzigen freien Training von Imola auf dem vierten Platz auf, und wer nun glaubte, das sei ein Strohfeuer, der musste sich bald eines Besseren belehren lassen.

Der 24jährige Franzose war im ersten Quali-Segment Fünftschnellster, im zweiten Quali-Teil sogar auf Rang 3 zu finden, im letzten Quali-Teil fuhr er die viertebeste Zeit: Damit hat der Monza-GP-Sieger seine beste Darbietung in der Formel 1 egalisiert. Vierter war er auch im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Deutschland 2019, damals in Diensten von Red Bull Racing. Sein bestes Ergebnis mit seinem heutigen Rennstall – fünfter Startplatz in Bahrain 2018, damals hiess das Team noch Toro Rosso. Imola ist für die Scuderia AlphaTauri dabei ein echtes Heimrennen: Das Rennwagenwerk von Faenza ist nur knapp 19 Autominuten vom Autodromo Enzo e Dino Ferrari entfernt.

Gasly nach seiner hervorragenden Darbietung: «Wir hatten schon im freien Training eine gute Abstimmung. Wir haben dann in der Qualifikation in kleinen Schritten Feinarbeit erledigt, das Auto lag immer besser. Was mich selber angeht, so ist es mir gelungen, genau so zu fahren, wie ich mich am wohlsten fühle. Als Ergebnis Startplatz 4, ich bin sehr zufrieden.»

«Dass mir das ausgerechnet in Imola gelungen ist, bedeutet mir viel, denn hier trage ich einen Helm, um an mein Idol Ayrton Senna zu erinnern. Es war mir wichtig, eine gute Leistung zu zeigen, aber dass sogar ein Platz in der zweiten Startreihe dabei herauskommen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.»

Gasly hatte dabei das Glück des Tüchtigen: Vierter mit 1:14,502 min, dahinter Daniel Ricciardo im Renault (1:14,552), Alex Albon mit Red Bull Racing-Honda (1:14,572) und Charles Leclerc im Ferrari (1:14,616) – etwas mehr als eine Zehntelsekunde hat also drei Plätze ausgemacht!

Der Verdacht liegt nahe: Fährt Gasly befreit, seit er weiss, dass er auch 2021 im AlphaTauri-Honda sitzen wird? «Nein, das hat damit nichts zu tun», meint Pierre. «Denn ich wusste schon eine ganze Weile, dass ich mit AlphaTauri weitermache. Für mich hat sich also nicht so viel verändert.»

Woher also kommen die starken Vorstellungen der letzten Wochen, gekrönt vom Sieg in Monza, aber auch mit starken Fahrten zu Rang 6 auf dem Nürburgring und zu Platz 5 in der Algarve? Pierre Gasly: «Es liegt an der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren, wir verstehen uns immer besser und schaffen gemeinsam eine Abstimmung des Autos, dank welcher ich mich als Pilot perfekt entfalten kann. Es hat auch damit zu tun, dass du deinen Rennwagen im Verlauf einer Saison immer besser verstehst. Der AlphaTauri scheint ziemlich gut auf die Imola-Bahn zu passen. Das zeigt sich ja auch am achten Startplatz von meinem Stallgefährten Daniil Kvyat.»

«Imola ist für alle ein wichtiges Rennen, weil unser Werk so nahe ist. Natürlich will ich mich bei allen AlphaTauri-Angestellten für ihre aufopfernde Arbeit mit einem starken Rennen bedanken. Wir haben schliesslich noch immer das Ziel, in der Markenwertung Ferrari abzufangen!»

«Der Kampf im Mittelfeld ist eine enge Kiste. Es wird wichtig sein, dass ich meinen Platz beim Start behaupten kann. Dann erwarte ich viel Gegenwehr.»

Qualifying, Imola

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:13,609 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,097 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,567
4. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,893
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,911
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,963
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,007
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,087
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1,205
10. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,302
11. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,452
12. Esteban Ocon (F), Renault, +1,592
13. George Russell (GB), Williams, +1,714
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,776
15. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,885
16. Romain Grosjean (F), Haas, +2,309
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,330
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +2,344
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,378
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,599

WM-Stand nach 12 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5