Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Saudi-Arabien-GP 2021: Teamchefs sind diplomatisch

Von Mathias Brunner
Die Formel E war bereits in Saudi-Arabien zu Gast

Die Formel E war bereits in Saudi-Arabien zu Gast

​Formel-1-CEO Chase Carey gleist für 2021 einen neuen WM-Lauf auf – in Saudi-Arabien. Das erzeugt Kritik der Menschenrechts-Organisation Amnety International. Die Formel-1-Teamchefs bleiben diplomatisch.

Wenn alles nach den Plänen von Formel-1-CEO Chase Carey geht, dann wird die Formel 1 in der Saison 2021 erstmals in Saudi-Arabien fahren. Angedacht ist in Rennen in der zweitgrössten Stadt des Landes, in Dschidda (3,4 Millionen Einwohner). Längerfristig soll der WM-Lauf dann weiterziehen auf eine permanente Rennstrecke, auf dem Gelände des Unterhaltungskomplexes in Quiddiya.

Schon im vergangenen Jahr hat die Formel 1 die Beziehung zu Saudi-Arabien gefestigt, im Rahmen eines Abkommens mit Aramco, der grössten Ölfordergesellschaft der Welt (Nettogewinn 2018: 111 Milliarden Dollar). Aramco ist zu einem der Hauptsponsoren der Formel 1 geworden, mit Bannerwerbung auf allen Strecken sowie Namensrechten für die WM-Läufe von Ungarn, Spanien und in der Eifel.

Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International steht dem Sport-Engamement von Saudi-Arabien überaus kritisch gegenüber. Sie sprechen vom so genannten «sportwashing», wenn Länder grosse Sportanlässe dazu nutzen, sich in der Öffentlichkeit gut darzustellen und von gravierenden Problemen abzulenken.

Felix Jakens von Amnesty International sagt: «Die Formel 1 muss sich dessen bewusst sein, dass ein Autorennen in Saudi-Arabien Teil des Plan ist, die katastrophale Menschenrechtssituation im Land reinzuwaschen. Sollte es dort wirklich einen Grand Prix geben, dann muss die Formel 1 darauf bestehen, dass alle Verträge die arbeitsrechtlichen Standards ehren und dass alle Veranstaltungen ohne Diskriminierung zugänglich sind.»

Die Formel 1 liess daraufhin in einer Erklärung wissen: «Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Wir haben unsere Position in Sachen Menschenrechte gegenüber unserern Partnern und Austragungsländern klargestellt. Sie haben sich dazu verpflichtet, diese Rechte mit der Austragung zu respektieren.»

In Imola haben auch GP-Teamchefs zum kommenden WM-Lauf in Saudi-Arabien gesprochen. Toto Wolff von Mercedes sagt: «Sport sollte die Menschen zusammenbringen und dabei helfen, die Welt zum Besseren zu ändern. Ich war vor einem Jahr in Riad für das Formel-E-Rennen, und ich war angenehm überrascht. Ich kann nur einschätzen, was ich mit eigenen Augen sehe, und ich erlebte ein wunderbares Wochenende ohne Anzeichen für Ungleichheit – Frauen und Männer haben das Sportspektakel gleichermassen geniessen können.»

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Ich finde es grundsätzlich immer etwas Positives, einen Sportwettbewerb durchzuführen. Sport trägt immer eine positive Nachricht. Und so sollten wir den kommenden WM-Lauf von Saudi-Arabien auch betrachten.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir sind als Rennställe zur Teilnahme an der ganzen WM verpflichtet. Wir vertrauen der Formel 1 und der FIA, dass sie im Interesse des Sports handeln. Wir sind keine politische Organisation. Sport sollte nie politisch sein.»

Training, Imola

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:14,726 min
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,297 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,492
4. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,907
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,926
6. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,113
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1,219
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,240
9. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,335
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,356
11. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,383
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,441
13. Romain Grosjean (F), Haas, +1,824
14. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,834
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1,838
16. Lando Norris (GB), McLaren, +1,945
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,958
18. George Russell (GB), Williams, +2,054
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,334
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,053

WM-Stand nach 12 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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