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Vettel bei Aston Martin: Schumacher sieht Defizite

Von Andreas Reiners
Bei Vettel und Ferrari lief 2020 nichts mehr zusammen

Bei Vettel und Ferrari lief 2020 nichts mehr zusammen

Sebastian Vettel will 2021 bei Aston Martin wieder durchstarten. Timo Glock und Ralf Schumacher loben den Schritt, Schumacher verweist aber auf Defizite innerhalb des Teams.

Sebastian Vettel brachte es nach dem Bahrain-Rennen auf den Punkt: «Mein Grand Prix war bedeutungslos. Wir waren einfach zu langsam. Ich konnte nicht mithalten.» Das Traurige: So war 2020 in seinem lahmenden Ferrari die meiste Zeit.

2021 soll alles besser werden, dann geht Vettel für Aston Martin (im Moment noch Racing Point) an den Start. Kein Wunder, dass er sich über den Sieg von Sergio Pérez in Bahrain besonders gefreut hat. In der Konstrukteurs-WM belegt das Team vor dem Saisonfinale mit 194 Punkten Platz drei, hat dabei aber McLaren (184) und Renault (172) im Nacken.

Die geeignete Mannschaft, um noch einmal durchzustarten? «Ich finde das Team sehr spannend. Was Racing Point mit ganz wenigen Mitteln geschafft hat, ist beeindruckend, sie hatten immer ein konkurrenzfähiges Auto», sagte Timo Glock bei Sky.

Der BMW-Pilot weiter: «Jetzt ist die Frage, was sie 2021 mit mehr Budget schaffen können, mit besseren Leuten? Kann man die Teamstruktur so beibehalten, dass sie weiterhin so effektiv arbeiten können? Und dann die Kombination mit Vettel: Findet er zur alten Stärke zurück?»

Sein Expertenkollege Ralf Schumacher findet das Team ebenfalls «super, das waren schon immer Überlebenskünstler. Was aber entscheidender ist: Im Team gibt es Defizite. Man kann nicht über Nacht aus einer Kuh einen Tiger machen. Wenn man auf einmal einen Tiger in der Box stehen hat, muss man ihn bändigen können. Da gibt es noch einige Defizite. Da war Papa Stroll not amused», so Schumacher. In der Tat hatte Racing Point in dieser Saison, auch bedingt durch eigene Fehler, viele Punkte liegengelassen.

Schumacher glaubt aber, dass Vettel die Basis des Autos besser liegen werde; «Ich freue mich, dass er endlich mal wieder ein Team hat, das hinter ihm steht.»

Denn das war bei Ferrari nicht mehr der Fall.

Schumacher und Glock wissen, wie wichtig ein funktionierendes Umfeld für einen Fahrer ist. Vor allem für einen Fahrer wie Vettel.

«Da möchte man sich wohl, aber auch gewollt und gebraucht fühlen. Das hat Ferrari derart ungünstig gelöst – dafür müssten sie eigentlich noch einen Pannemann bekommen. Es war von Anfang an eine verkorkste Saison. Die Fahrfehler waren darauf zurückzuführen, dass er mehr wollte und unter Druck und das alles zu viel war. Das zeigt, wie menschlich die Formel 1 ist», sagte Schumacher.

Vettel-Kumpel Glock weiß: «Er ist jemand, der das Umfeld braucht. Wenn du in die Box geht und jeden Schritt, den jemand an deinem Auto macht, hinterfragst, ist er sicher froh, dass jetzt ein neues Kapitel anfängt.»

Generell kritisiert Glock, dass bei Ferrari «einfach unrund» laufen. «Mercedes ist das beste Beispiel. Sie haben über Jahre hinweg ein Team kreiert und die Leute motiviert und bei sich gehalten, und das ist das Resultat. Du kommst nie vorwärts, wenn du jedes Jahr dein Team von links auf rechts drehst. Das ist bei Ferrari das Problem.»

Sakhir-GP, Bahrain

1. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, 1:31:15,114 h
2. Esteban Ocon (F), Renault, +10,518 sec
3. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +11,869
4. Carlos Sainz (E), McLaren, +12,580
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +13,330
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +13,842
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +14,534
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +15,389
9. George Russell (GB), Mercedes, +18,556
10. Lando Norris (GB), McLaren, +19,541
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +20,527
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +22,611
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +24,111
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +26,153
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +32,370
16. Jack Aitken (GB), Williams, +33,674
17. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +36,858
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Ölleck
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Crash

WM-Stand Fahrer nach 16 von 17 Rennen

1. Lewis Hamilton (GB) 332 Punkte
2. Bottas 205
3. Verstappen 189
4. Pérez 125
5. Ricciardo 112
6. Leclerc 98
7. Sainz 97
8. Albon 93
9. Norris 87
10. Stroll 74
11. Gasly 71
12. Ocon 60
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Grosjean 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
22. Aitken 0
23. Fittipaldi 0

Marken
1. Mercedes 540
2. Red Bull Racing 282
3. Racing Point 194
4. McLaren 184
5. Renault 172
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 103
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0


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