Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Max Verstappen: «Wenn du gut bist, kannst du das»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen im 1965er Formel-1-Honda

Max Verstappen im 1965er Formel-1-Honda

​2019 erhielt Max Verstappen die Gelegenheit, jenen Honda RA272 zu fahren, mit dem die Japaner 1965 ihren ersten WM-Lauf gewannen. Verstappen glaubt: «Ein echter Racer kann sich jedem Wagen anpassen.»

Max Verstappen kam im Oktober 2019 aus dem Staunen nicht mehr heraus: Vor dem GP-Wochenende von Suzuka schenkte ihm Honda die Gelegenheit, einen Honda RA272 aus dem Jahre 1965 zu bewegen. Damals sassen die Kalifornier Richie Ginther und Ronnie Bucknum am Lenkrad dieses Autos, Ginther gewann mit dem RA272 den Grossen Preis von Mexiko 1965, es war der erste Formel-1-Sieg der Japaner und gleichzeitig auch der erste Grand-Prix-Sieg für Reifenhersteller Goodyear.

Verstappen war baff: «So ein Auto hatte ich noch nie bewegt. Das grösste Problem bestand darin, dass ich nicht hineinpasste. Bei solchen Rennwagen merkst du wieder so richtig, welch enorme Entwicklung die Formel-1-Fahrzeuge durchlaufen haben.»

Vor dem Jahreswechsel haben sich die drei Racer Max und Jos Verstappen sowie David Coulthard zu einem Gespräch im Auftrag von Max’ persönlichem Sponsor Carnext getroffen. Dabei wurde auch das Thema gestreift, wie sich wohl die heutigen Piloten in einer anderen Ära gemacht hätten.

Max’ Vater Jos Verstappen fuhr von 1994 bis 2003 in der Formel 1, für Benetton (1994), Simtek (1995), Arrows (1996), Tyrrell (1997), Stewart (1998), nochmals Arrows (2000 und 2001) sowie Minardi (2003). Verstappen senior findet: «Das Fahren war körperlich anstrengender, vor allem für die Arme, denn in jenen Autos damals gab es keine Servolenkung. Meine Autos lagen auch nervöser, du hast als Fahrer viel mehr mit dem Wagen kämpfen müssen als heute. Vor allem in Brasilien war das ein hartes Stück Arbeit – der Kurs führt im Gegenuhrzeigersinn, dazu oft diese Hitze. Zuerst wurden die Arme müde, dann der Nacken, die Schultern, einmal war ich nach einem Rennen so fertig, dass ich nicht mehr aussteigen konnte. Dafür sind in den modernen Rennern die Fliehkräfte höher.»

Wie gut würde sich Max Verstappen einem Wagen aus einer anderen Ära anpassen können? Jos ist überzeugt: «Max hätte damit kein Problem.»

Der zehnfache GP-Sieger Max selber meint: «Ich bin der Überzeugung – ein echter Racer kann sich jedem Wagen anpassen, egal ob es sich um einen Formel-1-Renner handelt oder um einen GT-Sportwagen. Die Autos entwickeln sich schnell. Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen einem 2015er Toro Rosso und einem 2021er Red Bull Racing-Honda.»

«Ich fand nie, dass es mir grosse Mühe bereitet, einen Rennwagen zu fahren, egal in welcher Klasse. Natürlich hilft die Servolenkung. Aber ich glaube auch, dass sich die Fahrer von heute körperlich intensiver vorbereiten als die Piloten von damals. Ich arbeite beispielsweise mit einem besonderen Geschirr an meiner Nackenmuskulatur, das hat sich als überaus effizient erwiesen.»

Jos Verstappen wirft ein: «So etwas wie einen persönlichen Fitness-Coach hatten wir damals nicht, ich war auf mich alleine gestellt. Und natürlich war die Vorbereitung auf diese Weise nicht so professionell wie heute.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Wintertests: 12.–14. März in Sakhir, Bahrain
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
4. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
7. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi



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