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Urteil über Verstappen: Rennkommissar als Staatsfeind

Von Mathias Brunner
​Der australische Formel-1-Rennkommissar Garry Connelly erinnert sich an die Strafe für Max Verstappen nach dem Grossen Preis der USA in Texas 2017: «Ich wurde in den Niederlanden zum Staatsfeind.»

Höhen und Tiefen liegen in der Formel 1 nahe beisammen. Als die Zielflagge des USA-GP in Texas 2017 gefallen war, jubilierte Max Verstappen am Funk über sein tolles Manöver gegen Kimi Räikkönen: «Das hat Spass gemacht!» Der Red Bull Racing-Pilot war von Startplatz 16 zu Rang 3 gestürmt. Aber die Rennkommissare kannten kein Pardon: Sie fanden, Max habe bei der Attacke auf Kimi Räikkönen kurz vor Schluss des Rennens neben der Bahn einen unfairen Vorteil erhalten. Sie brummten dem Niederländer fünf Sekunden auf, damit war Rang 3 futsch. Verstappen wurde hinter Kimi Räikkönen auf Platz 4 strafversetzt.

Im Fahrerlager gingen die Meinungen weit auseinander. Ex-GP-Pilot Martin Brundle fand: «Es hat seine Gründe, warum die Piste begrenzt ist. Nichts gegen tolle Manöver, und das war eines, aber Verstappen war halt neben der Bahn.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner schäumte: «Wir hatten den ganzen Nachmittag über Autos neben der Bahn, und es gab keine Strafen. Ich finde das unfassbar streng gegen Max. Das war doch nicht mehr als harter, aber fairer Sport. Dieses Urteil der Kommissare ist eine Fehleinschätzung.»

Die vier Rennkommissare damals waren der Australier Garry Connelly, der Finne Mika Salo, der Tscheche Radovan Novak und der US-Amerikaner Dennis Dean.

Im Rahmen einer FIA-Videokonferenz der Rennkommissare hat Connelly über die Vorkommnisse von Texas 2017 gesprochen. Connely gab zu bedenken: «Wann immer wir eine Entscheidung fällen, müssen wir uns bewusst sein – ein solches Urteil geht über den Wettbewerber hinaus, das haben meine Kollegen und ich damals in Texas zu spüren bekommen.»

«Max überrumpelte kurz vor Schluss des Rennens Kimi mit einem verblüffenden Manöver. Wir hatten damals den früheren GP-Piloten Mika Salo unter uns, der Manöver auf der Strecke sehr gut einschätzen kann. Er sagte sofort zu uns: ‚Das war ein genialer Angriff, aber Verstappen war einen Meter neben der Strecke. Er hat die Piste verlassen, um überholen zu können.’»

«Also haben wir uns das in der Wiederholung angeschaut, und die Sachlage war glasklar. Radovan, Mika, Dennis und ich haben dann die schwierige Entscheidung getroffen, Max den Podestplatz wegzunehmen. Ihr könnt euch die Reaktionen kaum vorstellen! Auf einmal war ich in den Niederlanden wie meine Kollegen so etwas wie ein Staatsfeind. Alle Verstappen- und Red Bull Racing-Anhänger gingen auf die Barrikaden. Und auch weitere Formel-1-Fans waren stinksauer, die fanden, wir hätten unverhältnismässig und nicht im Sinne des Sports gehandelt.»

«Die Wahrheit ist: Hätte Max die Strecke wie normal genutzt, dann wäre er an Kimi nicht vorbeigekommen. Die Regel bezüglich Verlassens der Strecke und Gewinnens eines unerlaubten Vorteils ist unerschütterlich.»

Trotz reichlich Kritik würde Connelly nochmals gleich handeln: «Ich glaube daran, dass wir das Richtige getan haben, auch wenn das solch einen Riesenwirbel erzeugt hat. Und ich bin überzeugt – wenn wir heute mit Verstappen sprächen, würde er rückblickend auch urteilen, dass wir gar nicht anders handeln konnten.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
19. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau
2. März: Mercedes (Internet)
5. März: Williams (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Austragungsort offen
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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