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René Arnoux über Ferrari: «Kein Wunder über Nacht»

Von Mathias Brunner
​Von 1983 bis 1985 war der feurige Franzose René Arnoux Werksfahrer bei Ferrari. Er gewann drei Rennen in Rot und wurde 1983 WM-Dritter. An ein baldiges Ende der Ferrari-Krise glaubt er nicht.

Ferrari hat in der Konstrukteurs-Meisterschaft 2020 den schwachen sechsten Zwischenrang erreicht. Noch schlechter lief es nur vor vierzig Jahren: 1980, nur ein Jahr nach dem WM-Titel von Jody Scheckter, stürzte Ferrari auf den zehnten Platz im Konstrukteurs-Pokal ab – der Weltmeisterwagen wurde kaum verbessert, weil sich die Italiener punkto Motorleistung und Standfestigkeit für überlegen hielten. Leider vergassen sie dabei, dass sich mit dem überholten Fahrzeugkonzept samt des viel zu breit bauenden Zwölfzylindermotors kein gescheites Flügelauto bauen liess.

Einer, der damals Ferrari scharf im Auge hatte, war René Arnoux. Der Franzose gewann 1980 mit Renault die ersten beiden seiner insgesamt sieben Grands Prix. 1982 folgte er dem Lockruf aus Maranello und trat von 1983 bis 1985 in Rot an. Seine beste Saison war die erste, 1983: Arnoux konnte die Rennen in Montreal, Hockenheim und Zandvoort gewinnen und wurde WM-Dritter hinter Nelson Piquet und Alain Prost.

Der heute 72jährige Franzose kam auch vor Corona nur noch selten zu Rennen. Letztmals bei einer Grossveranstaltung trat er bei den Ferrari-Feierlichkeiten in Mailand 2019 auf. Aber natürlich verfolgt er noch immer, wie es Ferrari ergeht.

Arnoux schmerzte es zu sehen, dass herausragende Rennfahrer wie Charles Leclerc und Sebastian Vettel in manchen Rennen Mühe hatten, ein paar Punkte zusammenzukratzen. Er sagt bei den Kollegen von Autosprint: «Um Erfolg zu haben in der Formel 1, musst du die richtigen Leute auf den richtigen Positionen haben. Alle Abteilungen müssen Hand in Hand arbeiten. Du kannst in einem Rennwagenwerk alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, aber wenn die Leute nicht am gleichen Strang ziehen, dann klappt es einfach nicht.»

Arnoux erinnert sich: «Enzo Ferrari und Jean Todt waren Männer, die genau gewusst haben, wie man das bei Ferrari handhabt. Gewiss, Todt wusste nicht, wie man ein Auto entwirft, aber er wusste haargenau, wie man eine Mannschaft formt. Er holte die richtigen Leute, stellte ihnen alles Notwendige zur Verfügung, und die Ergebnisse kamen.»

Alle Erfolgszyklen von Rennställen beginnen nicht über Nacht, es bedurfte teils jahrelangen Anlaufs. Aus diesem Grund sagt der 149fache GP-Teilnehmer Arnoux: «Jede Änderung braucht Zeit. Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass Ferrari 2021 Wunder bewirken und quasi über Nacht wieder Rennen gewinnen kann.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
19. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau
2. März: Mercedes (Internet)
5. März: Williams (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Austragungsort offen
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi



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