Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

Max Verstappen: Andere Strategie zum Bahrain-Sieg

Von Mathias Brunner
​Max Verstappen hatte mit seinem Red Bull Racing-Honda in Bahrain das schnellste Auto, aber den Sieg holte Lewis Hamilton im Mercedes. Hätte RBR strategisch anders vorgehen müssen?

Wurde Red Bull Racing beim WM-Auftakt auf dem Bahrain International Circuit klassisch überlistet? Die Mercedes-Strategen rund um James Vowles gingen in Bahrain sehr aggressiv vor: Sie unterschnitten mit Lewis Hamilton Renn-Leader Max Verstappen in Runde 14, um die Führung zu übernehmen. In Runde 29 hielt der siebenfache Weltmeister erneut an, um seinerseits einem Unterschneiden durch Verstappen zuvorzukommen.

Als der Niederländer zehn Runden später frischen Gummi erhielt, lag er rund neun Sekunden hinter Hamilton, hatte aber den Vorteil frischerer Reifen. Max arbeitete sich an den Briten heran, der Rest ist bekannt: Attacke in Runde 53, in Kurve 4 neben der Bahn, auf Geheiss der Rennleitung Position zurückgegeben, danach kam Verstappen nicht mehr nahe genug an Hamilton heran, um noch einen erfolgreichen Angriff zu fahren.

Hätte Red Bull Racing eine andere Strategie anwenden müssen, um den Sieg sicherzustellen? Chefingenieur Paul Monaghan sagt: «Wir wurden vom Vorgehen von Mercedes nicht überrascht. Gewiss lässt sich einwenden, wir hätten Max beim zweiten Stopp früher an die Box holen sollen. Dann hätte er Lewis allerdings auf älteren Reifen einholen müssen.»

«Es lässt sich auch einwenden, wir hätten den zweiten Stopp noch mehr hinauszögern können, damit Max zum Schluss des Rennens noch frischere Reifen hat. Letztlich haben wir unsere Karten einfach anders ausgespielt, und am Ende fehlten uns zwei Meter hinter diesem Randstein in Kurve 4 für den Sieg.»

«Ich habe selten erlebt, dass unsere Jungs über einen zweiten Platz so enttäuscht waren. Und das klingt seltsam, denn die meisten Rennställe würden sich die Finger lecken nach einem zweiten Platz und 18 Punkten für ihren Fahrer. Aber wir hatten das schnellste Auto, wir standen auf Pole-Position. Wenn die Leute die erste Enttäuschung mal abgestreift haben, dann bleibt als kraftvoller Eindruck übrig – wir haben ein schnelles Auto, wir haben zwei tolle Fahrer, und in Imola nehmen wir einen neuen Anlauf. Wenn wir dort siegen, dann wird Bahrain sehr bald vergessen sein.»

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)


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