Formel 1: Startplatzstrafe in Imola

Andreas Seidl (McLaren): «Eine Million Vergehen»

Von Mathias Brunner
Andreas Seidl (mit Brille) freut sich mit Lando Norris über dessen dritten Platz in Imola

Andreas Seidl (mit Brille) freut sich mit Lando Norris über dessen dritten Platz in Imola

​Das Thema Pistengrenzen bleibt ein Aufreger in der Formel 1, auch in Barcelona. McLaren-Teamchef Andreas Seidl ist ungehalten: «Wenn das buchstabengetreu ausgelegt würde, gäbe es eine Million Vergehen.»

Die Formel 1 und ein unlösbares Thema – die Pistengrenzen. Von Strecke zu Strecke muss Rennleiter Michael Masi Direktiven ausgeben, wie weit Fahrer in bestimmten Kurven ihre Autos hinaustragen lassen dürfen. Die Faustregel gemäss des Australiers: «Wenn ein Pilot durch eine weite Linie einen Vorteil erlangt, dann müssen wir eingreifen.» Ebenso als Faustregel gilt: Mindestens ein Rad des entsprechenden Fahrzeugs muss noch in Kontakt sein mit der weissen Pistengrenzenlinie.

Im Training wird die entsprechende Runde einfach gestrichen. Was inzwischen dutzendfach pro GP-Wochenende passiert. Im Rennen erhält ein Rennstall von Michael Masi und seinen Kollegen drei Warnungen, danach wird einem fehlbaren Piloten die diagonal geteilte schwarzweisse Flagge gezeigt (unsportliches Verhalten), danach folgt eine Strafe – das kann von Stop-and-go-Ahndungen bis zu Zeitstrafen reichen. In Bahrain reagierten Teams und Fahrer irritiert, als sich die Vorschriften in Sachen Pistengrenzen von freiem Training zu Qualifying zu Rennen jeweils änderten.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl sagt in einer Videokonferenz zum leidigen Thema Pistengrenzen: «Wenn wir das buchstabengetreu auslegen würden, so gäbe es eine Million Vergehen. So sehr ich auch darüber nachdenke – ich erkenne keine kurfristige Lösung dieses Problems.» McLaren verlor in Imola den möglichen Startplatz 3 von Lando Norris wegen eines Pistengrenzenvergehens.

Seidl weiter: «Ich sehe nur zwei zwingende Gründe, um Vergehen zu ahnen – wenn ein Fahrer sich einen Vorteil verschafft hat oder die Sicherheit kompromittiert wurde. Wenn wir nur auf die weisse Linie achten als Massstab, so würden wir mit Nachzählen der Fouls gar nicht mehr nachkommen, die meisten dieser Patzer haben aber gar keine Auswirkungen. Was wir uns als Wettbewerber wünschen: gleichmässige Vorschriften. Unterschiedliche Vorgaben für verschiedene Kurven, das ist einfach verwirrend.»

Formel-1-Champion Sebastian Vettel hat längst eine Lösung vorgeschlagen: «Es muss für einen Piloten unattraktiv werden, neben der eigentlichen Strecke zu fahren, also sollten wir schmale Kiesstreifen anlegen hinter der weissen Linie der Pistenbegrenzung.»

Es ist davon auszugehen, dass es auch im Grossen Preis von Spanien zu entsprechenden Vergehen, möglicherweise zu Strafen kommt.



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