Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel (Aston Martin/2.): Keine Erwartungen

Von Mathias Brunner
Unerwartetes Quartett auf dem Siegerpodest in Baku

Unerwartetes Quartett auf dem Siegerpodest in Baku

Nach einem verrückten Grossen Preis von Aserbaidschan erringt Sebastian Vettel für Aston Martin den ersten Podestplatz der Briten. Vettel strahlt: «So etwas hätte keiner von uns erwartet!»

Wer hätte das vor dem Grand Prix erwartet? Sebastian Vettel wird mit Aston Martin Zweiter beim Grossen Preis von Aserbaidschan, der erste Podestplatz in der Formel 1 des britischen Traditionsherstellers. Für den vierfachen Weltmeister Vettel ist es der erste Podestbesuch in Grün, sein 122. Podestplatz, der erste seit der Türkei 2020, als er mit Ferrari Dritter wurde. Letztmals Zweiter war Vettel in Mexiko 2019 gewesen.

Vettel ist ein Baku-Spezialist: Vierter 2017 und 2018, Dritter 2019, Zweiter 2016 und 2021 – also bei all seinen fünf Einsätzen in Aserbaidschan unter den besten Vier.

«Das bedeutet so viel für Aston Martin», sagt der 53fache GP-Sieger. «Wir hatten einen sehr schwierigen ersten Teil der Weltmeisterschaft, aber schon in Monaco fühlte ich mich deutlich besser im Auto, wo ich Fünfter werden konnte, und hier in Baku stimmte einfach das Gefühl vom ersten Training an.»

«Ich hatte einen guten Start und später auch einen guten Re-Start. Wir konnten einen hohen Rhythmus fahren, gleichzeitig fand ich es leicht, meine Reifen zu schonen. Wir blieben länger auf der Bahn als viele Gegner, diese Taktik war goldrichtig.»

«Beim Sprint zum Schluss kam mir zu Gute, dass ich am Samstag im zweiten Quali-Teil ausschied, denn dadurch hatte ich noch einen Satz brandneuer, weicher Pirelli-Reifen übrig. Und die gaben mir die notwendige Haftung, um Rang 2 nach Hause zu bringen.»

Die Fans wussten die Leistung von Vettel zu schätzen: Sie wählten ihm zum Fahrer des Tages.

«Ich muss zugeben, die Podiumplatzierung kommt etwas unerwartet, aber manchmal muss man sich eben bei einem chaotischen Rennen auch in die Lage bringen, um eine Gelegenheit zu nutzen, und das haben wir heute getan.»

«Ich hatte vor dem Rennen keine Erwartungen. Klar rechnete ich mir als Elfter in der Startaufstellung Punkte aus, aber ganz ehrlich – an einen Platz auf dem Siegerpodest dachte ich bestimmt nicht. Ich glaube, die Grundlage für das schöne Ergebnis war der lange erste Rennteil. Das half mir später auch beim Neustart, im Anschluss an die Safety Car-Phase wegen Stroll. Denn ich hatte gemessen an meinen direkten Gegnern Reifen, die zehn Runden frischer und daher leichter aufzuwärmen waren.»

«Die letzten zwei Runden waren ein wenig haarig. Charles gab alles, um seinen Platz zu verteidigen, und ich sah ihn schon in der Pistenbegrenzung, aber irgendwie hat er die Kurve geschafft, ich weiss nicht wie. Er war da etwas mutiger als ich erwartet hatte. Also knöpfte ich ihn mir später.»

Aserbaidschan-GP, Baku

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebe
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motor

*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)

WM-Stand nach 6 von 22 Rennen

Fahrer
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 8