Formel 1: So heißen die neuen Autos

Esteban Ocon: Zwei Mal um den Sieg gezittert

Von Mathias Brunner
Esteban Ocon

Esteban Ocon

In nur einem Jahr hat die Formel 1 drei neue Sieger erzeug: Pierre Gasly, Sergio Pérez und nun Esteban Ocon. Alpine-Fahrer Ocon erzählt, wieso er zwei Mal um seinen ersten GP-Erfolg bangen musste.

In den vergangenen 21 WM-Läufen haben die Formel-1-Fans spektakulären Sport geboten bekommen, darunter drei neue GP-Sieger: Pierre Gasly in Monza 2020, Sergio Pérez in Sakhir 2020 und nun Esteban Ocon 2021 auf dem Hungaroring. Zum Vergleich: Drei neue Sieger davor, dazu brauchte die Formel 1 85 Rennen (Charles Leclerc in Spa-Francorchamps 2019, Valtteri Bottas in Sotschi 2017, Max Verstappen in Barcelona 2016).

Der 24-jährige Franzose Esteban Ocon ist der 111. Sieger seit Einführung der Formel 1 im Mai 1950, und der 14. Sieger aus Frankreich (siehe Tabelle unten).

Der Ungarn-GP 2021 ist der erste Sieg von Esteban Ocon seit seinem ersten Platz beim GP3-Hauptrennen von Barcelona am 9. Mai 2015, also seit mehr als sechs Jahren.

Bei einem normalen Rennverlauf hätte Ocon diesen Grand Prix nicht gewonnen, aber Esteban sagt: «Klar war dies ein verrücktes Rennen, aber es sind genau solche Läufe, welche für die Mittelfeldrennställe Chancen eröffnen, und dann musst du es schaffen, zur Stelle zu sein. Das war bei meinem zweiten Platz in Sakhir 2020 so, das ist nun auf dem Hungaroring so.»

Ocon führt zum ersten Mal überhaupt einen Grand Prix an und machte daraus gleich einen Volltreffer. Esteban sagt: «Ich fand es viel einfacher, die Spitze zu halten, als mich im Mittelfeld herumzuschlagen. Auch wenn der Druck von Vettel immer da war. Es ist viel leichter, die Reifen schonend zu behandeln, wenn du in unverwirbelter Luft fahren kannst.»

«Als ich vor dem zweiten Start den Befehl erhielt, frische Reifen abzuholen, sank mein Herz in die Hose. Ich dachte: Haben wir einen kapitalen Fehler gemacht? Denn ich sah, dass Hamilton draussen blieb, und Lewis sowie Mercedes machen im Rennen nur selten Fehler. Dann aber zeigte sich – es war völlig richtig, profillose Walzen abzuholen. Und später waren es letztlich meine Jungs, welche mir den Sieg ermöglicht haben. Denn sie wickelten den Stopp tadellos ab, während der Reifenwechsel bei Sebastian Vettel ein wenig länger dauerte. Ich kam ganz knapp vor ihm auf die Bahn zurück, also hätte er mich um ein Haar geschnappt.»

«Der zweite kritische Moment war jener, als Antonio Giovinazzi nach seinem Stopp vor mir auf die Bahn kam. Ich glaube, Sebastian hatte das schnellere Auto, und auf einmal lag ich in den Luftwirbeln von Giovinazzi, Seb rückte bedrohlich näher.»

Am Montag nach dem Rennen postete Ocon auf Instagram ein Bild vom Siegerpodest mit der Porzellan-Trophäe aus Ungarn: «Ich bin heute aufgewacht und habe gemerkt – es ist kein Traum. Ich vibriere noch immer.»

GP-Sieger aus Frankreich

Alain Prost 51
René Arnoux 7
Jacques Laffite 6
Didier Pironi 3
Maurice Trintignant 2
Patrick Depailler 2
Jean-Pierre Jabouille 2
Patrick Tambay 2
François Cevert 1
Jean-Pierre Beltoise 1
Jean Alesi 1
Olivier Panis 1
Pierre Gasly 1
Esteban Ocon 1

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen**

Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0
** WM-Stand noch unkorrigiert nach der Disqualifikation von Vettel. Aston Martin hat das Recht, gegen den Ausschluss in Berufung zu gehen

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 27.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Fr. 27.12., 21:45, ORF Sport+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr. 27.12., 22:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa. 28.12., 00:15, Sky Documentaries
    Race to Perfection
  • Sa. 28.12., 00:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa. 28.12., 02:00, ORF Sport+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Sa. 28.12., 03:00, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Sa. 28.12., 03:25, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Sa. 28.12., 03:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Sa. 28.12., 04:20, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2712054514 | 11