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Valtteri Bottas (1.): «Nur die Reifen nicht killen!»

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas gewinnt

Valtteri Bottas gewinnt

Türkei-GP-Sieger Valtteri Bottas ist sichtlich erleichtert: Erster Sieg nach mehr als einem Jahr. Er hat auch verhindert, dass der WM-Vorsprung von Max Verstappen auf Lewis Hamilton grösser ist.

Der grosse Auftrag von Mercedes für Valtteri Bottas in der Türkei: Verhindern, dass Max Verstappen mit einem Sieg ein Maximum an Punkten holt, während gleichzeitig Lewis Hamilton von Platz 11 Boden gut machen musste. Der 32-jährige Bottas hat dies mustergültig umgesetzt – zehnter Grand-Prix-Erfolg (gleich viele wie James Hunt, Ronnie Peterson, Jody Scheckter und Gerhard Berger), der erste Sieg seit Sotschi 2020, beste Rennrunde (die 18., dritte des Jahres nach Bahrain und Porgual), besser geht das nicht.

Bottas ist überglücklich und sagt nach seinem 65. Podestplatz in der Formel 1: «Dieser Erfolg ist für mich sehr süss. Denn wenn ich jetzt auf das Rennen zurückblicke, muss ich bei aller Bescheidenheit sagen – das war ein fast makelloser Grand Prix, bestimmt eine meiner besten Leistungen in der Formel 1.»

«Von aussen sieht immer alles so einfach aus, aber glaubt mir, in einem Rennwagen ist es das nie. Es gab nur eine ideale Linie, und es war ganz wichtig, dass die keinen Zentimeter neben diese Linie geraten bist. Da reicht ein Moment der Unaufmerksamkeit, und du bist in gravierenden Schwierigkeiten.»

«Mein Auto hat mir die Arbeit leichter gemacht, der Mercedes war in allen Bedingungen schnell – trockene Bahn, feuchte Strecke, nasse Piste. Wenn du so ein gutes Rennauto hast, dann kannst du dich ganz auf die eigene Leistung konzentrieren.»

«Das Wichtigste in solch einem Rennen wie heute ist es, deine Reifen zu Beginn nicht zu killen. Du musst Geduld haben. Es muss dir klar sein, dass eine Phase kommt, in welcher die Reifen zu körnen beginnen, aber dann erholen sich die Walzen, und auch wenn die Intermediates wie heute sehr abgenutzt sind, lassen sie sich fast wie Slicks benutzen.»

Machte sich Bottas Sorgen wegen Max Verstappen? «Am Anfang war Max in meinem Rückspiegel ziemlich gross, aber dann musste auch er seinen Reifen Sorge tragen und etwas Tempo rausnehmen.»

«Zum Schluss des Rennens war ich verblüfft, um wie viel schneller ich war als Verstappen. Ich konnte mir den Luxus erlauben, mich ganz auf mein Rennen zu konzentrieren, ohne mit grosse Gedanken um Max machen zu müssen. Es ist schon ironisch – vor einem Jahr bin ich hier eines meiner schlechtesten Rennen gefahren, ich glaube, ich habe mich damals fünf Mal gedreht, und jetzt habe ich einen meiner besten Grands Prix gezeigt.»

Hand aufs Herz: Hat Bottas daran gedacht, ohne Stopp durchzufahren? Valtteri: «Nein. Die Reifen sahen schon wie Slicks aus, ich hatte Vibrationen, und wenn das ganze Profil weggeschmirgelt ist, kommt irgendwann der Unteraufbau des Reifens zum Vorschein. Es war richtig, für neue Reifen hereinzukommen.»

«Max hielt zuerst an, wie haben eine Runde später reagiert. Gegen Leclerc war es dann so, dass er mit seinen alten Reifen in jenen Streckenteilen schnell war, es es trockener war. Als ich ihm näher kam, begannen meine frischen Intermediates zu körnen, ich musste ein wenig warten. Als sich älter wurden, konnte ich wieder Tempo aufnehmen.»

Grosser Preis der Türkei

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30:50,347h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +14,584 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +33,471
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +37.814
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +41,812
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +44,292
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +47,213
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,526
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:22,018 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 262,5 Punkte
2. Hamilton 256,5 Punkte
3. Bottas 177
4. Norris 145
5. Pérez 135
6. Sainz 116,5
7. Leclerc 116
8. Ricciardo 95
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 35
13. Stroll 26
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 433,5
2. Red Bull Racing 397,5
3. McLaren 240
4. Ferrari 232,5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 92
7. Aston Martin 61
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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