Formel 1: Sergio Perez über Rücktrittsgedanken

Räikkönen-Kollege Antonio Giovinazzi: «Total falsch»

Von Adam Cooper
Antonio Giovinazzi

Antonio Giovinazzi

So unverblümt kritisieren nur Fahrer ihre Teams, die wissen, dass sie dort keine Zukunft haben. Der Italiener Antonio Giovinazzi schimpft nach dem Grossen Preis von Mexiko: «Diese Strategie war total falsch.»

Aus der ersten Runde des Mexiko-GP kam der Italiener Antonio Giovinazzi als toller Sechster zurück, doch als nach 71 Runden im Autódromo Hermanos Rodríguez die Zielflagge fiel, war der Ferrari-Zögling nur punkteloser Elfter. Anschliessend schimpfte Giovinazzi über sein Team, wie es in der Regel nur Piloten tun, die genau wissen, dass sie dort keine Zukunft haben.

Nach dem Neu-Start verlor der WM-18. einen Platz an Ferrari-Fahrer Carlos Sainz, danach hielt er Rang 7 vor Sebastian Vettel. In Runde 16 wurde der Italiener von den Alfa Romeo-Strategen an die Box gerufen, nachdem Giovinazzi davon berichtet hatte, dass er Mühe mit seinen Hinterreifen hatte.

Der 27-Jährige kam hinter Daniel Ricciardo und Valtteri Bottas auf die Bahn zurück, kam trotz frischer Reifen nicht am McLaren und Mercedes vorbei, und da diese beiden Piloten einen langen Mittelteil fuhren, steckte Antonio fest.

Giovinazzi meldete sich nach Rennschluss wütend und sarkastisch am Funk: «Hey Jungs, danke für die fabelhafte Strategie.»

Danach sagte der Süditaliener: «Ich bin abgrundtief enttäuscht, weil wir heute mit beiden Autos hätten punkten können. Aus meiner Sicht war die Strategie total falsch. Wir hielten zu früh an, was an sich nicht der Fehler war, aber danach steckte ich im Verkehr. Diese Vorgehensweise hat nicht funktioniert – sehr ernüchternd.»

Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur gibt zu: «Wir haben das Tempo von Ricciardo und Bottas nicht richtig eingeschätzt. Antonio war schneller als sie, kam aber nicht vorbei.»

In der Konstrukteurs-Meisterschaft hat Alfa Romeo noch vier Rennen Zeit, einen 11:23-Rückstand auf Williams wettzumachen, um vielleicht doch noch WM-Rang 8 zu erobern. Fred Vasseur: «Wir haben in dieser Saison zu viele gute Gelegenheiten verpasst, so wie in Ungarn, wo Williams auf einen Schlag zwölf Punkte holen konnte und wir nur einen Zähler. Auf dem Hungaroring gingen wir von den Rängen 13 und 14 ins Rennen, weit vor den Williams, aber der Start-Crash hat alles kaputtgemacht.»

«Eine ähnliche Story dann in Belgien – da wäre bei einem normalen Rennverlauf George Russell gewiss nicht Zweiter geworden. Statt dessen wurde nach wenigen Safety-Car-Runden abgebrochen, und der Stand aus der Quali entsprach dem Stand im Rennen. Aber wir geben nicht auf. Wir haben in Sotschi vier Punkte geholt und hier ebenfalls. Noch kann viel passieren.»

Zur Erinnerung: Im turbulenten Grossen Preis von Brasilien 2019 fuhren Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi ihr bestes Ergebnis als Fahrerduo ein – der Finne Vierter, der Italiener Fünfter.

Mexiko-GP, Mexiko-Stadt

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:39,086h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +16,555 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +17,752
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,845 min
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:21,037 min
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1 Runde
07. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden
15. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12,+2 Runden
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Crash

WM-Stand nach 18 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 312.5 Punkte
2. Hamilton 293.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 165
5. Norris 150
6. Leclerc 138
7. Sainz 130.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 86
10. Alonso 60
11. Ocon 46
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 478.5
2. Red Bull Racing 477.5
3. Ferrari 268.5
4. McLaren 255
5. Alpine 106
6. AlphaTauri 106
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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