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Hamilton und Verstappen in Gefahr: Heikle Sachlage

Von Mathias Brunner
Max Verstappen sieht sich den Mercedes von Lewis Hamilton an

Max Verstappen sieht sich den Mercedes von Lewis Hamilton an

Die Rennkommissare müssen in Interlagos (São Paulo) über mögliche Vergehen von Mercedes (am Wagen von Hamilton) und von Max Verstappen entscheiden – heikle Sachlage mit einem grossen Unterschied.

Die beiden WM-Favoriten im Visier der Rennkommissare: Im Rahmen des Grossen Preises von São Paulo haben Tim Mayer (USA), Matteo Perini und Tonio Liuzzi (beide Italien) sowie Roberto Moreno (Brasilien) alle Hände voll zu tun; mit zwei ganz unterschiedlichen Untersuchungen.

Fall Hamilton: Hier muss geklärt werden, ob der Abstand zwischen oberem und unterem Flügelelement grösser ist als das erlaubte Mass von 85 Millimetern. Geprüft wird dies mit einem Messgerät, einer simplen Kunststoffscheibe mit obigen 8,5 cm. Passt sie genau in den geöffneten Flügel, ist der Wagen legal, ist der Abstand grösser, ist der Wagen nicht legal.

Durchaus denkbar, dass im Laufe der Qualifikation etwas am Flügel kaputtgegangen ist, was vielleicht zu einer grösseren Öffnung geführt hat. Könnten die Mercedes-Techniker das nachweisen, wäre Hamilton wohl vom Haken.

Kommen die Rennkommissare allerdings zum Schluss, dass der Flügel nicht dem Reglement entspricht, gibt es nur eine Strafe, ohne Spielraum: Ausschluss von der Qualifikation. Das würde bedeuten, dass Hamilton als Letzter in den Sprint gehen muss (Start am 13. November um 20.30 Uhr). Repräsentanten von Mercedes werden wir ab 10.30 Uhr europäischer Zeit erklären müssen.

Fall Verstappen: Beim WM-Leader, der um 13.30 Uhr europäischer Zeit zu den Rennkommissaren musste (in Begleitung von Red Bull Racing-Teammanager Jonathan Wheatley), ist die Sachlage komplizierter, denn es handelt sich hier nicht um eine Verletzung des technischen Reglements, sondern einer Anordung aus dem Sportgesetz. Die Parc fermé-Regeln sehen vor, dass nur Offizielle die Rennwagen anfassen dürfen. Verstappen wurde aber dabei gefilmt, wie er den Mercedes von Hamilton berührt.

Dabei kommt erschwerend hinzu, dass der 19-fache GP-Sieger eben nicht irgend ein Teil berührt hat, sondern exakt jenes Teil, dessen Legalität in Frage gestellt ist.

Ein solches Vergehen ist überaus selten, die Strafe liegt im Ermessen der Regelhüter und kann von einer Ermahnung oder einer Geldstrafe bis hin zu einer Strafversetzung reichen. Wenig wahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen, dass Mercedes ins Feld führen wird, die Berührung Verstappens habe etwas mit einer Veränderung am Flügel zu tun. Wenn wir allerdings daran denken, dass solche Heckflügel eine Belastung von mehreren hundert Kilogramm aushalten müssen, dürfte Verstappen eine Manipulation ein wenig schwerfallen.

So oder so ist die Entscheidung der Rennkommissare heikel, besonders in dieser kritischen Phase des WM-Duells zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton.

Von all dem unbeeinflusst ist die Strafe für Lewis Hamilton, in der Aufstellung des Grand Prix von Sonntag um fünf Ränge zurückrücken zu müssen – wegen des Einbaus eines frischen Verbrennungsmotors.

Qualifying Interlagos (São Paulo)

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:07,934
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:08,372
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:08,469
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:08,483
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:08,777
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:08,826
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:08,960
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:08,980
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:09,039
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:09,113
11. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:09,189
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:09,399
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:09,483
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:09,503
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:10,227
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:09,663
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:09,897
18. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:09,953
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:10,329
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:10,589

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