Valentino Rossi sucht das Glück

Esteban Ocon: Wieso er von Fernando Alonso verblüfft

Von Mathias Brunner
Esteban Ocon und Fernando Alonso

Esteban Ocon und Fernando Alonso

In Katar hat Alpine-Superstar Fernando Alonso seinen ersten Formel-1-Podestplatz seit sieben Jahren eingefahren. Sein Stallgefährte, Ungarn-GP-Sieger Esteban Ocon, ist vom Spanier verblüfft.

Fernando Alonso hat’s noch voll drauf. Der 40-jährige Spanier hat beim ersten Grossen Preis von Katar auf dem Losail International Circuit seinen ersten F1-Podestplatz seit 2014 eingefahren, der Alpine-Fahrer wurde hinter den beiden WM-Titelanwärtern Lewis Hamilton und Max Verstappen Dritter.

Einer, der sich darüber besonders gefreut hat: Alonsos Alpine-Stallgefährte Esteban Ocon. In einer Videokonferenz nach dem Nachtrennen ausserhalb von Doha sagt der diesjährige Ungarn-GP-Sieger: «Fernando ist für mich eine Legende, absolut auf Höhe der Grössten dieses Sports, wie Schumacher oder Senna. Ich habe den grössten Respekt vor ihm.»

Der 25-jährige Franzose wird vom scheinbar ewig jungen Alonso immer wieder aufs Neue verblüfft. Ocon weiter: «Unfassbar, mit welcher Hingabe er sich in die Arbeit stürzt, wie motiviert er ist, dazu seine enorme Erfahrung – das ist schon überaus eindrucksvoll mitzuerleben.»

«Was Fernando für mich so überragend macht, ist die Art und Weise, wie er über den Tellerrand hinausblickt, das habe ich so noch bei keinem anderen Rennfahrer erlebt, das macht ihn aus meinen Augen unvergleichlich. Ich bin sehr froh, dass ich sein Stallgefährte bin.»

Der langjährige Formel-1-Techniker Pat Symonds hat mit Michael Schumacher und Fernando gearbeitet. Er sagte mir in einem Interview: «Michael und Fernando waren überragend darin, ein Rennen zu lesen. Ein solcher Pilot kann sich vom reinen Fahren mental abkoppeln und hat Reserven, um über den Rennverlauf nachzudenken. Ich kann mich an ein Rennen in Kanada erinnern, als Fernando fast eine ganze Runde lang über Funk am Reden war – und das war seine schnellste Rennrunde! Also, wenn ich im Auto bin und einen Anruf erhalte, dann fahre ich als erstes mal gewiss langsamer. Ihn schien das nicht weiter zu stören. Dieses Plus an geistiger Kapazität hebt sie von den Gegnern ab. Sie erinnerten sich auch an alles.»

Ich wollte von Pat wissen: Sprechen wir hier von einer Art photographischem Gedächtnis? Symonds antwortete: «Nein, das meine ich nicht. Ein Mensch mit photographischem Gedächtnis kann alles abrufen, was er aufgenommen hat, aber das bedeutet noch nicht, dass er aus diesen Informationen die richtigen Schlüsse zieht. Sowohl Fernando als auch Michael hatten sehr viele Daten zur Verfügung, sie wussten mit diesen Informationen umzugehen, zu sortieren – das ist wichtig, das ist nicht so relevant – und dann zogen sich die korrekten Schlüsse daraus, in welche Richtung zu gehen ist. Das Analysieren ist das Wichtige, nicht das Erinnern.»

«Ein Mensch mit photographischem Gedächtnis wird später wissen, dass dieser Tisch hier weiss ist und wie die Blumen aussahen, die darauf standen. Fernando und Michael würden dir erklären, warum der Tisch weiss ist und aus welchen Gründen die Art von Blumen ausgesucht worden waren.»

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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