Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mika Häkkinen über Max Verstappen: Keine Absicht

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen und Mick Schumacher

Mika Häkkinen und Mick Schumacher

Lewis Hamilton schäumte am Funk über seinen Rivalen Max Verstappen: «Er hat mich voll auflaufen lassen», sagte er über den Auffahrunfall. Das sieht Weltmeister Mika Häkkinen anders.

Der viel diskutierte Auffahrunfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton war aus Sicht des Engländers während des Rennens glasklar: «Er hat mich voll auflaufen lassen», schimpfte der Brite am Funk, davon überzeugt, dass Verstappen vor ihm in voller Absicht Tempo rausgenommen hatte, um Lewis zu provozieren oder einen Schaden am Mercedes zu erzeugen.

In der langen Nacht von Dschidda erhielt Verstappen dann eine 10-Sekunden-Strafe, die auf seine Rennzeit zugerechnet wurde. Das war eine Strafe und doch keine. Denn auf seinen zweiten Platz hatte das keine Auswirkungen, der Vorsprung auf Valtteri Bottas war gross genug, dass Max seine Platzierung behalten konnte.

Die Rennkommissare schrieben: «Der entscheidende Punkt ist – Verstappen hat mit einer Verzögerung von 2,4 g verlangsamt. Die Kommissare akzeptieren den Einwand, dass Hamilton beim ersten Verzögern von Verstappen leicht hätte vorbeiziehen können. Aber das plötzliche Verzögern von Verstappen verletzt den Artikel im Sportreglement, wonach ‘ein Pilot nicht in unberechenbarer Art und Weise fahren darf, womit er sich und seine Gegner in Gefahr bringen kann’. Verstappen trägt die grössere Schuld an der Kollision, daher die Strafe.»

War das jetzt Absicht oder nicht? Für den zweifachen Formel-1-Champion Mika Häkkinen steht fest: «Was in Dschidda passiert ist, das war gefährlich. Beide Fahrer wussten haargenau, dass die DRS-Kennlinie vor ihnen liegt, keiner wollte die als Erster kreuzen. Denn dann hätte der Verfolger auf der Geraden seinen Heckflügel flachstellen dürfen.»

«Max hatte Anweisung erhalten, Lewis überholen zu lassen. Aber Lewis hatte diese Informationen noch nicht erhalten und war verwirrt. Da müssen FIA und Teams sich überlegen, ob die Abläufe nicht verbessert werden könnten.»

«Aber dass Max seinen Gegner auflaufen liess, das sehe ich nicht. Ich erkenne da keine Absicht, einen Unfall erzeugen zu wollen. Ich glaube eher, er wollte Lewis zum Überholen zwingen, um eben danach in der besseren Position zu sein.»

«Was ich in Saudi-Arabien gesehen habe, das war kein positiver Rennsport. Es war richtig von der FIA, eine Strafe auszusprechen. Die Nachricht war – bleibt sauber! Ich glaube, eine Aktion wie in Saudi-Arabien würde in Abu Dhabi zu einer erheblichen Strafe führen.»

«Für mich sollte jener Mann Weltmeister werden, der durch Speed, Präzision und Rennhandwerke überzeugt hat, durch die Fähigkeit, seinen Gegner auf faire Art und Weise zu schlagen, in einem sportlichen Wettkampf. Das ist es, was ich beim WM-Finale von Abu Dhabi sehen will.»

Saudi-Arabien-GP, Dschidda

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:28:43,979h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +11,825 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +27,531
04. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +27,633
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +40,121
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +41,613
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +44,475
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +46,606
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +58,505
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:01,358 min
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:17,212
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:23,249
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 21 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 369.5 Punkte
2. Hamilton 369.5 Punkte
3. Bottas 218
4. Pérez 190
5. Leclerc 158
6. Norris 154
7. Sainz 149.5
8. Ricciardo 115
9. Gasly 100
10. Alonso 77
11. Ocon 72
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 587.5
2. Red Bull Racing 559.5
3. Ferrari 307.5
4. McLaren 269
5. Alpine 149
6. AlphaTauri 120
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0

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