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Ferrari verpatzt Strategie: Charles Leclerc tobt

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc fuchsteufelswild

Charles Leclerc fuchsteufelswild

Als die Qualifikation für den Brasilien-Sprint in die heisse Phase ging, stellten sich zehn Autos in der Boxengasse auf. Nur eines rollte auf Intermediate-Reifen – der Ferrari von Charles Leclerc, ein gewaltiger Fehler.

Und wieder einmal hat Ferrari einen Strategie-Bock erster Güte geschossen. Weil die Italiener zum Schluss der Qualifikation zum Brasilien-Sprint glaubten, dass es bald tüchtig schütten würde, schickten sie den fünffachen GP-Sieger Charles Leclerc in der entscheidenden Phase mit Intermediate-Reifen auf die Bahn.

Als es um die Wurst ging, gingen die Top-Ten sofort raus, um noch eine Runde fahren zu können, bevor es mehr regnen würde. Aber wie sich danach zeigte, begann es eher zögerlich zu tröpfeln.

Irre: Leclerc auf Intermediates, Sainz auf Slicks! Charles am Funk: «Bin ich der Einzige auf Inters?» Ja, war er.

Wieso man ausgerechnet den Mann auf diese riskante Strategie setzt, der in den Kampf um den zweiten WM-Platz verwickelt ist – niemand kann es sagen.

Leclerc blieb tapfer auf der Bahn, weil die Ferrari-Strategen am Kommandostand weiter dem Irrglauben verfallen waren, es würde bald schütten, aber richtig. Aber der Regen liess sich Zeit. Erst nach zwei Runden kam Leclerc für Slicks herein – denn der Befehl zum Reinkommen wurde zu spät geschickt, als Charles die Boxeneinfahrt schon passiert hatte!

«Hat jeder eine Runde auf Slicks fahren können?» fragte Charles am Funk. «Ja, haben sie.» Leclerc daraufhin: «Hübsch, wirklich nett. Verflucht noch mal nett. Eine tolle Wahl!»

Schon im ersten Quali-Segment, als die Fahrer nach und nach von Intermediate-Reifen auf die profillosen Slicks wechselten, wartete Ferrari lange. Leclerc kam herein, aber da standen nicht genug Reifen bereit. Mamma mia! Leclerc am Funk zornig: «Los jetzt! Was wählen wir?»

Ergebnis des ganzen Theaters: Ferrari im Sprint mit beschnittenen Chancen, Carlos Sainz am Samstag für den Mini-GP auf dem fünften Platz, Charles Leclerc nur Zehnter.

Als das Training zu Ende war, mit Kevin Magnussen als Held der Stunde, stapfte Leclerc zum Kommandostand von Ferrari hinüber, um ein paar unangenehme Fragen zu stellen. Seine Miene war dunkler als der Himmel über dem Autódromo José Carlos Pace.

Qualifying, São Paulo

01. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:11,674 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,877
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,059
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:12,263
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:12,357
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:12,425
07. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:12,504
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:12,611
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:15,601
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, ohne Zeit
11. Alex Albon (T), Williams, 1:11,631
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:11,675
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:11,678
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:12,140
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,210
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:15,095
17. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:15,197
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:15,486
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:16,264
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:16,361

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